Samstag, 18. Juli 2009

41°C - die Ruhe vor dem Sturm

Als wir vorhin aus der Stadt wieder kamen, hatte es dort 41°C im Schatten! Auch hier im Compound hatte es 38°C, wie immer kurz vor einem Taifun. Molave hat, wie erwartet, an Stärke hinzugewonnen und ist nun ein echter Taifun. Und er kommt immer noch direkt auf uns zu, nachdem es erst so ausgesehen hat, als würde er ein bißchen nach Norden abdriften.
 
Draußen ist es immer noch windstill, aber sehr heiß. Diese heiße Ruhe vor dem Sturm ist bei jedem Taifun da, ein sicheres Anzeichen, daß da was kommt. Molave wird heute Nacht an Land gehen, dann wird es draußen bestimmt nicht mehr so windstill sein. Im Moment sind es im Taifun Windgeschwindigkeiten von etwa 121km/h. Die ersten Wolken sind auch schon hier angekommen, die Sonne ist bereits weg.
 
Im Vergleich zu Hagupit im letzten Jahr sieht Molave nicht so groß aus. Bei Hagupit war das Auge auf dem Satelliten-Bild sehr gut zu erkennen, der Taifun hatte ca. 800km Durchmesser. Molave ist sichtbar kleiner, aber wenn er direkt über uns drüber rauscht, ist das vermutlich ziemlich egal!

Freitag, 17. Juli 2009

MOLAVE kommt - wir gehen

Nun hat sich der erste schwere Sturm dieser Saison östlich der Philippinen gebildet und ist auf dem Weg zu uns. So wie es aussieht, wird das ein direkter Treffer. Und Molave scheint es in sich zu haben, es sind im Moment Windgeschwindigkeiten von 103km/h vorhergesagt, vielleicht wird es auch mehr.
 
In der Nacht von Samstag auf Sonntag soll der Sturm an Land gehen und wird dann am Sonntag morgen vermutlich direkt über uns sein. Schön finde ich das zwar nicht, ein gewisses Risiko ist ja immer dabei, aber lieber der Sturm kommt jetzt als eine Woche später, wenn wir in Deutschland sind.
 
Ja, jetzt ist es nur noch eine Woche, dann geht der Flieger zum Heimaturlaub nach Europa. Die meisten Mitbringsel sind schon besorgt, es fehlen nur noch Kleinigkeiten. Was das ist, wird hier natürlich nicht verraten! ;-)
 
Ich freue mich schon auf Malzbier und Laugenbrezeln, zu lange haben wir darauf verzichten müssen. Junior hat sich früher jeden Nachmittag beim Bäcker nebenan eine Laugenbrezel gekauft, das geht hier natürlich nicht.
 
Eines dürfen wir auf jeden Fall nicht vergessen: warme Kleidung einpacken! Hier sinkt das Thermometer auch nachts nicht mehr unter 30°C, heute sind es 36°C. In Deutschland werden wir wohl seit langer Zeit mal wieder Socken und lange Hosen anziehen müssen!

Mittwoch, 15. Juli 2009

Von Glasscherben und Türöffnern

Gestern Mittag hat Junior ein Glas runtergeworfen, das natürlich in tausend Stücke zersprungen ist. Ihm ist nichts passiert, er ist still stehen geblieben und hat mich gerufen, ich habe ihn dann da rausgeholt und zusammengefegt.
 
Leider muß ich wohl eine winzige Scherbe übersehen haben, oder war sie noch von einem anderen zerbrochenen Glas? Jedenfalls bin ich heute morgen in eine Glasscherbe getreten, nur 2-3mm lang, aber mit einem gemeinen Widerhaken! Das hat vielleicht weh getan, als ich sie wieder aus meinem Fuß gezogen habe! AUA sage ich nur.
 
Junior wollte dann später keinen Mittagsschlaf machen, war aber dazu zu bringen, sich ins Bett zu legen und auszuruhen, so daß ich mir ein paar Minuten am PC gönnen konnte, dachte ich. Aber dann fing ein sehr lautes Piepen an, es kam eindeutig aus unserem Türöffner. Der Kasten war schon dreimal kaputt, mal kein Bild, mal ging gar nichts, jetzt hat er begonnen in einer unglaublichen Lautstärke zu piepen!
 
Als ich am Apparat stand und versucht habe, das Ding zum Schweigen zu bringen, lief zufällig außen an der Tür einer der vielen Guards hier aus dem Compound vorbei. Ich hab die Tür geöffnet und ihn gefragt, ob er helfen könne. Er hat dann versucht, die Anlage zurückzusetzen, aber das hat nicht funktioniert. Dann hat er ein paar Knöpfe gedrückt und auf einmal ging ein ohrenbetäubender Alarm los!
 
Jede Wohnung hat hier einen Alarmknopf, über den man im Notfall schnell Hilfe anfordern kann. Vermutlich hat der Guard diesen Knopf gedrückt. Ich glaube, aus der Zentrale wurde dann versucht, Kontakt mit der Maschine aufzunehmen, jedenfalls klingelte es. Als keiner antwortete, hörte ich aus dem Walkie Talkie das Guards wie jemand ganz aufgeregt unsere Wohnungsnummer durchgab. Also das Alarmsystem scheint zu funktionieren, wenigstens was!
 
Der Guard konnte dann den anderen beruhigen und hat mich nach einem Schraubendreher gefragt. Damit hat er das Gerät aus der Wand geschraubt und hinten den Stecker abgezogen. Das war die einzige Möglichkeit, den Kasten zum Schweigen zu bringen. Er hat mir dann noch was von anrufen und reparieren erzählt, aber mein Chinesisch hat leider nicht ganz ausgereicht, um alles zu verstehen. Und wir sind nun mal wieder ohne Klingel und warten auf den Repair Man, wie schon so oft....
 

Dienstag, 14. Juli 2009

"Eine große, dicke, fette Riesen-Mücke!"

Vorhin nach dem Frühstück wollte Junior gerne aufs Dach in seinen Pool. Er ging schon mal die Treppe hoch, während ich noch den Frühstückstisch abräumte. Er kam nach einer Minute wieder herunter und sagte mir: Mama, oben am Vorhang liegt eine große, dicke, fette Riesen-Mücke!

Ich ahnte schon, was diese Riesen-Mücke in Wirklichkeit sein könnte, und ging nach oben zum Nachsehen. In der Tat, eines meiner Lieblings-Insekten lag auf auf dem Rücken und zuckte noch ein wenig. Eklig sag ich nur!

Vermutlich haben meine Katzen die Kakerlake gefangen und ein bißchen mit ihr gespielt. Sie sah aber noch ziemlich intakt aus, auch wenn Junior sagte: die ist aber schon tot! Zwei Beine bewegten sich noch leicht, also war sie sicher noch nicht tot.

Ich habe sie erstmal eingefangen und nach unten gebracht und überlegt, wie ich ihr am besten den Gar ausmachen könnte. Männe nimmt immer die sichere Methode und macht aus einer Kakerlake zwei, aber das kann ich nicht. Ich habe mich für die Methode kochendes Wasser entschieden und habe den Wasserkocher eingeschaltet.

Dann war es wie in einem Horrorfilm: die Kakerlake zuckte immer mehr und fing an zu zittern, Bein für Bein, als würde sie sich selbst wieder Leben einhauchen und Stück für Stück regenerieren, um am Ende wieder aufzustehen.

Zum Glück kochte das Wasser recht schnell, so daß ich dem Ganzen ein schnelles Ende bereiten konnte. Die Kakerlake hat sich nun auf ihre letzte Reise begeben, einmal den Toilettenexpress ohne Rückfahrkarte. Frisch gekocht dürfte sie da nicht mehr rauskommen....