Samstag, 11. Oktober 2008

Und nun auch noch 'ne Platzwunde!

So, als wäre nicht schon genug los bei uns, ist Junior heute Abend gegen die Ecke der Tür vom Eisschrank gelaufen und hat sich eine schöne Platzwunde direkt neben dem Auge zugezogen. So einen knappen Zentimeter lang und meiner Meinung nach auch etwas tief.

Wir sind dann hier in die benachbarte Klinik gegangen, dort wurde das Blut abgewischt, etwas Jod drauf und ein Pflaster drübergeklebt, das war alles.
Ich denke, das gehört genäht, oder doch wenigstens ein Klammerpflaster drauf. Aber der Doc meinte nur, wir sollen morgen früh um neun wiederkommen. Wir warten mal ab, wie das morgen früh aussieht, ob wir da noch mal hingehen.

Wir haben auch gleich wieder ein Medikament mitbekommen, da stand irgendwas von ...mycin drauf, also wohl gegen Pilze!? Junior bekommt das sowieso nicht, also ist es auch egal.

Ich wünsche mir echt, daß hier bald Ruhe einkehrt. Wenn ich gewußt hätte, was wir hier für einen Ärger mit dem Container haben, hätte ich das hier vermutlich nicht mitgemacht. Platzwunden gibt es auch in D, aber dort kann ich auf Deutsch sagen, was los ist! Hier in der benachbarten Klinik sprechen sie nicht mal Englisch, da dürfen wir alles auf Chinesisch machen. Und was heißt "Klammerpflaster" auf Chinesisch??? *seufz*

schlimmer geht's immer

Heute morgen um zehn sollte ein MA der Spedition kommen und Männes Paß abholen, um damit zur Zollbehörde zu gehen.

Da derjenige welche jetzt immer noch nicht da war (10:45h), haben wir mal angerufen: der kommt um halb zwölf!? Hä? Warum machen wir dann zehn Uhr aus?

Das ist ja noch nicht so tragisch. Aber dann kam wieder ein neuer Hammer: die brauchen JETZT noch eine Liste, was wir an Elektro-Geräten in der Seefracht haben, welche Marke und welche Größe(???)!

Geht's noch? JETZT fällt denen noch ein, daß sie noch 'ne Liste brauchen? Eine Liste, die sie von der Spedition in D schon seit Ende Juli hätten haben können???

Bin gespannt, wieviel Verzug das nun schon wieder bedeutet!

Achja, ein Brüller ist auch noch, daß Männe nach dem Telefonat mit dem einen MA noch die angerufen hat, die die Fäden in der Hand haben sollte, und die hatte keine Ahnung, wofür denn diese Liste sein sollte und klärt das jetzt mal ab!

Freitag, 10. Oktober 2008

Die Import Permit ist da!

Eben bekomme ich eine E-Mail aus Männes Firma:

Dear all,

The import permit already released by Zhuhai customs this morning.

Dear xxxx,

Per phone,please kindly ask your colleague in Guangzhou come to pick up the license.Thanks!

Regards xxxx


Ja, is' denn heut' scho' Weihnachten?

ENDLICH ist sie da! Hoffentlich gibt es jetzt beim Zoll keine Probleme!

Interessant zu erwähnen ist auch, daß die MA aus Männes Firma die Import Permit beantragt haben und nicht die Spedition....

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Einer links, einer rechts und einen fallen lassen

Vorhin, auf dem Weg durch die Stadt, standen wir in einer kleinen Seitenstraße mit nur einer Fahrspur pro Richtung an der Ampel. Nach einer Weile quetschte sich noch während der Rotphase ein Taxi rechts neben uns. Kurz danach wurde es grün und ein anderes Taxi überholte uns links, um anschließend vor dem ersten Taxi nach rechts abzubiegen, welches dann nach links abgebogen ist, nachdem es uns rechts überholt hatte. Danach konnten wir auch rechts abbiegen.

Wer jetzt den Überblick verloren hat, möge bitte alles noch einmal lesen. Ich konnte jedenfalls nur sehr breit grinsen über diesen neuen Beleg, wie verrückt hier der Verkehr ist. Inzwischen haben wir auch mehrere Verkehrsunfälle gesehen, meistens waren es nur leichte Blechschäden. Einmal ist einer auf der Uferstraße ins Schleudern gekommen und gegen einen Baum geprallt. Dieses Auto sah gar nicht mehr gut aus, immerhin hatte es Airbags. Gestern Abend sind wir an einem Unfall zwischen Fahrrad und Auto vorbeigekommen. Das Fahrrad war ziemlich verbeult, aber der Radfahrer scheint nochmal glimpflich davongekommen zu sein.

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Schulbesuch

Heute waren wir in einer örtlichen Schule, um mit den Schülern dort Englisch zu sprechen. Wir, das waren (heute leider nur) drei Mitglieder des Expat-Clubs, der diese Schule auch finanziell unterstützt. Da werden Spenden gesammelt, damit Utensilien für den Unterricht besorgt werden können, oder damit die ärmeren Familien Schuluniformen kaufen können usw. Eine Form der Unterstützung ist auch, daß regelmäßig einige Mitglieder des Clubs zur Schule fahren, um mit einigen auserwählten Schülern Englisch zu sprechen.

Es war sehr interessant, wie gut die Schüler schon Englisch können. Ich habe sie meistens ganz gut verstanden. Ich habe mich kurz vorgestellt, wo ich herkomme und so, habe ein Foto von Junior herumgereicht, was natürlich SEHR gut ankam! Dann habe ich nach den Namen der Schüler gefragt, und nach den Bedeutungen. In China werden die Namen von den Eltern oder Großeltern ausgesucht, je nachdem, was sie sich für ihr Kind wünschen oder was gerade in ihrem Leben passiert ist oder so. Ein Mädchen hat erzählt, ihr Name bedeutet die Stille, aber sie hat selbst gesagt, daß sie überhaupt nicht still ist, was ich inzwischen auch bestätigen kann.

Wir haben ein bißchen über Deutschland gesprochen, wie das Wetter dort ist, daß es dort Schnee gibt, über die Ferien hier und in Deutschland, ich habe gefragt, was sie so in den Ferien machen, meistens haben sie gesagt: fernsehen und schlafen. Die Schule fängt morgens um halb acht an und geht bis abends um halb sechs, danach müssen noch Hausaufgaben gemacht werden, also sehr spaßig ist das Schülerleben hier nicht.

Ich habe auch nach dem Alter gefragt, da war ich doch sehr erstaunt, wie jung die Schüler aussahen, im Vergleich zum wirklichen Alter. Ich wußte das zwar vorher schon, aber daß es so krass ist, hätte ich nicht gedacht. Ich hätte sie so auf 13-14 geschätzt, aber die meisten waren schon 16 oder 17 Jahre alt!

Dann war die Zeit auch schon wieder um und wir mußten wieder gehen. Die Schüler haben sich auf jeden Fall gefreut, daß wir da waren. Mir wurde gesagt, daß immer nur ein paar Auserwählte zum Treffen gehen dürfen, und daß sich immer alle um die Plätze reißen. Es waren heute 20 Schüler in zwei Gruppen zu je zehn.

Ich denke, ich werde nächstes Mal wieder mitfahren. Das ist auch für mich ein gutes Training, einmal kann ich Englisch sprechen, zuhören, wenn die Schüler Chinesisch sprechen und merken, was ich alles verstehe, und zum Anderen gewöhne ich mich schneller an die chinesische Aussprache des Englischen.

Am Anfang kann es hier passieren, daß man mit jemanden spricht, der wirklich gut Englisch kann, aber man versteht doch kein Wort, weil die Aussprache völlig anders ist. Unsere Chinesich-Lehrerin hat beispielsweise immer etwas von "scholty" gesagt, ich wußte einfach nicht, was sie meint, aber irgendwann habe ich dann aus dem Kontext herausgefunden, daß sie "salty" meint!

Dienstag, 7. Oktober 2008

Das Licht am Ende des Tunnels?

Eben hat Männe angerufen: vermutlich haben wir nächsten Montag unsere Import Permit in den Händen!! Offenbar wurde das Empfehlungsschreiben akzeptiert.

Wenn das wirklich der Fall sein sollte, könnten wir tatsächlich "schon" am 20. Oktober den Container vor der Tür stehen haben, allerdings ist das eine sehr vorsichtige optimistische Schätzung.

Macht dann drei Monate für den Container von Einpacken bis Auspacken, dank einer unfähigen Spedition etwa einen Monat länger als nötig!

Banzhang Shan

Gestern Abend waren wir auf dem Banzhang Berg. Dieser Berg teilt die Stadt in die Nord- und Südhälfte, unten führt ein vierspuriger PKW-Tunnel hindurch. 1999 wurde zur Erinnerung an die Rückgabe Macaos an China eine Treppe mit 1999 Stufen zum Gipfel hinauf gebaut.

Der Berg ist eine der Hauptattraktionen hier, jeden Abend ist dort der Teufel los. Wir sind zuerst eine Kleinigkeit essen gegangen, danach sind wir zum Berg gegangen. Für 6 Yuan Eintritt pro Person darf man sich dann auf den Weg nach oben machen. Zunächst geht man eine Straße entlang, wo ein großes Stück Berg weggesprengt wurde, um die Straße bauen zu können. Irgendwann endet die Straße und es geht recht abenteuerlich den Berg hinauf, teilweise mit gemauerten Stufen, teilweise sind sie einfach in die Erde gegraben. Abgesichert ist das ganze mit Bambus-"Zäunen", die den Namen Zaun sicher nicht verdienen. Ich war ganz froh, daß es schon dunkel war, sonst wäre ich vielleicht nicht hochgegangen.

Junior war das völlig egal, er ist mit einem Elan die Stufen hoch geklettert, das war kaum zu glauben. Da ich ihn schon auf dem Weg hinauf öfters tragen durfte, haben mir irgendwann kurz unter dem Gipfel die Oberschenkel ordentlich weh getan, während Junior munter weitergestratzt ist!

Auf dem Weg nach oben und zum Schluß ganz oben hatte man einen super Ausblick über die Stadt! Da die Luft auch noch schön sauber war, hat man ohne Probleme bis Macao sehen können, war einfach toll! Den Fotoapparat hatten wir wegen möglicher Taschendiebe nicht mitgenommen, aber vielleicht beim nächsten Mal!

Der Weg bergab geht dann über die schon erwähnte Treppe mit den 1999 Stufen. Die Stufen sind regelmäßig nummeriert, so daß man genau weiß, wieviel man noch vor sich hat. Der Stufenabstand war für europäische Füße ziemlich unangenehm, die Stufen waren vielleicht 5cm hoch, auch die Tiefe der Stufen war etwas klein, aber immerhin ging es bergab. Junior wollte auch hier immer selber gehen, was die Leute hinter uns doch etwas aufgehalten hat. Aber wenn sie gesehen haben, wer sie da aufhält, waren immer alle ganz begeistert, bergauf wie bergab. Wir waren vermutlich auch die einzigen Ausländer auf dem Berg, ich habe jedenfalls keine anderen gesehen.

Oben auf dem Berg war auch der Teufel los, die Leute sitzen oben und spielen Karten oder schauen einfach die Aussicht an. Viele schlafen auch oben auf dem Berg. In lauen Sommernächten ist das sicher kein Problem!

Gegen Ende der 1999 Stufen wurde Junior dann doch etwas müde und hat angefangen, wegen jeder Kleinigkeit zu quengeln, also wurde er trotz Protest doch abwechselnd von Männe und mir getragen. Der Protest hat aber ziemlich schnell aufgehört. Wieder zu hause ist er im eigenen Bett auch sehr schnell eingeschlafen, war gar kein Problem.

Wir haben nun auf jeden Fall einen lohnenden Ausflugspunkt für unsere zukünftigen Besucher gefunden, die auf jeden Fall gutes Schuhwerk mitbringen sollten!

Montag, 6. Oktober 2008

Schon wieder Montag

Heute morgen war mit ca. 23°C der bisher kühlste Morgen hier. Auf dem Weg zum Schulbus war mir sogar ein bißchen kalt, als noch der Wind geweht hat. Higos ist nun abgezogen und hat die Luft reingewaschen, auch der Dunst ist weg. Die umliegenden Berge sind heute das erste Mal schön klar zu sehen.

Heute morgen ging es für Junior auch nach einer Woche Ferien wieder in den Kindergarten. Wir haben zwar letzte Woche viel zusammen unternommen, aber man hat es doch gemerkt, daß ihm etwas gefehlt hat. Er hat sich heute richtig gefreut, wieder zum Schulbus zu gehen und zum Kindergarten zu fahren.

Unsere beiden Miezekater freuen sich übrigens auch, daß Junior wieder in den Kindergarten geht....

Sonntag, 5. Oktober 2008

Regen, Regen, noch mal Regen

Heute liegt Higos genau über uns und es regnet ohne Ende. Da der Sturm schon gestern weiter östlich an Land gegangen ist, ist er jetzt nur noch eine "Tropical Depression", aber er hat jede Menge Wasser mitgebracht und es regnet 30mm/h. Das Radarbild läßt leider auch nicht vermuten, daß der Regen bald aufhört. Immerhin ist der Wind nicht stark (~50km/h), also fällt der Regen schon mal nicht waagerecht wie beim Typhoon.