So, nun ist der September schon halb rum und der Countdown für unsere Rückkehr in die Heimat läuft. Wir haben uns hier in den letzten beiden Jahren ganz gut eingelebt, nachdem wir die großen Hürden der Anfangszeit und die kleineren Hürden zwischendurch alle gut gemeistert haben. Beim Blick auf den Kalender fällt uns auf, daß wir hier vermutlich keinen weiteren September mehr erleben werden.
Und wie immer, wenn man sich dem Ende eines Lebensabschnittes nähert, erinnert man sich zurück, an die guten und die schlechten Zeiten, und bei so mancher Erinnerung macht sich so ganz langsam bereits jetzt schon Sentimentalität breit.
Wenn wir einen tropfenden Wasserhahn in der Küche haben, für den wir einen "Reparaturmann" brauchen, wird im Management Office angerufen und der Mechaniker kommt noch am selben Tag. So etwas werden wir nach unserer Rückkehr in Deutschland vermutlich nicht mehr haben. Hier kommen die Techniker ja sogar am Sonntag.
Die Freundlichkeit der Leute, der verrückte Straßenverkehr, die Unbekümmertheit, die hier vielerorts herrscht, zweieinhalb Liter Cola für 60 Cent, Essen gehen mit der ganzen Familie für 30 Euro, Hong Kong mit all seinen Möglichkeiten direkt vor der Haustür, die neuen Freunde aus aller Welt, um nur ein paar Dinge zu nennen, die mir gerade spontan einfallen, die uns fehlen werden.
Natürlich werden uns die Monsterkakerlaken, die vielen Moskitos, die Packung Müsli für 6 Euro, die zwei Stunden Fahrt für ein Glas Senf, die Hitze und Feuchte und der ganze Dreck in der Luft und in den Straßen der Stadt nicht fehlen. Spätestens, wenn wir das schöne Geräusch hören, wenn jemand direkt neben uns sich "räuspert" und danach ausspuckt, oder wieder ein Kind direkt auf dem Weg sein Geschäft verrichtet, dann ist es schlagartig vorbei mit der Sentimentalität und die Freude auf die Heimat überwiegt.
Wir werden das letzte Jahr hoffentlich genießen können, ob am Ende Abschiedsschmerz aufkommt und wie groß der sein wird, werden wir sehen. Die letzten beiden Jahre haben uns sicher bereits verändert, eine Bereicherung war es in jedem Fall.
Und heute habe ich das erste Souvenir gekauft, das ich unangetastet mit nach Deutschland nehmen werde: einen nagelneuen Stadtplan! ;-)