Samstag, 18. Oktober 2008

Morgen, Kinder, wird's was geben oder das beste Geburtstagsgeschenk

Heute Mittag, kurz hinter der Grenze zu Macao klingelte Männes Handy: Morgen soll doch tatsächlich schon der Container hier ankommen! 12:00h wurde uns gesagt!

Ich glaub es erst, wenn der Container tatsächlich hier ist und die Sachen hier oben in der Wohnung sind!

Dumm ist nur, daß wir keine Unterstützung aus Männes Firma bekommen können, da dort natürlich heute und morgen niemand zu erreichen ist. Und wir sind dann nur zu zweit, um die Träger und Packer einzuweisen, während der Container draußen vor dem Compound steht, da der LKW nicht durch die Schranke paßt. Also müßte einer auf den Container aufpassen. Dazu kommt noch die Schwierigkeit, daß Junior morgen keinen Kindergarten hat, also auch noch beaufsichtigt werden muß, das wird ein Spaß!

Ich bin gespannt, wenn der Container denn wirklich kommt, ob die Sachen noch alle da sind, ob was kaputt gegangen ist, ob die alles ordentlich auspacken, ob sie Juniors Zimmer richtig aufbauen und, und, und. Vermutlich bin ich morgen Abend mit den Nerven wieder ziemlich am Ende, da vermutlich nicht alles glatt gehen wird, doch das ein oder andere kaputt gegangen sein wird und was weiß ich nicht noch alles.

Der Container stand ja nun knapp zwei Monate in China rum, hat einen Typhoon und einen Sturm mitgemacht, dazu die Hitze und die Feuchte, wer weiß, ob da nicht Schimmelpilze in Massen drin wuchern. Ungebetene Gäste haben sich sicher auch noch eingenistet, auch wenn ich nicht weiß, ob die noch am Leben sind. Vielleicht noch eine 7cm Kakerlake?

Wir werden sehen und

Geburtstag in Macao

Heute war Männes Geburtstag. Ohne Container hatte ich leider weder Geschenke noch Geburtstagskerzen hier, aber ich habe es doch geschafft, hier vor Ort einen ganz netten Geburtstagstisch auf die Beine zu stellen.

Kerzen gibt es hier so gut wie keine. Ich habe fast alle großen Warenhäuser abgeklappert, die ich bisher kenne, in einem hieß es sogar im zweiten Stock, sie hätten Kerzen, aber im vierten Stock. Dort wurde ich in den dritten Stock geschickt, wo mir gesagt wurde, sie haben keine Kerzen. Aber auch das ist China. In dem kleinen Supermarkt hier um die Ecke habe ich dann doch tatsächlich bunte Teelichter gefunden und habe von den vorhandenen sechs Packungen gleich mal fünf mitgenommen! Das ist eine Regel hier: wenn Du etwas endlich findest, überlege nicht, kauf es und das nicht zu knapp! Beim nächsten Besuch gibt es das nicht mehr!

Den Geburtstagskuchen konnte ich erst gestern ergattern, nachdem wir nach dem Termin bei der Ölmassage noch das dortige Einkaufszentrum durchforstet hatten und wir dann auf eine gute Bäckerei gestoßen sind, wo es nicht nur leckere Kuchen sondern auch richtiges Baguette gibt. Ich habe dort nicht lange überlegt und gleich einen gut aussehenden Kuchen mitgenommen. Das hat heute Morgen schon für große Augen gesorgt, als tatsächlich ein richtiger Kuchen auf dem Tisch stand.

Backofen gibt es hier übrigens keine, daher haben wir in Deutschland extra noch einen kleinen Mini-Backofen gekauft, der aber natürlich im Container ist!

Nach dem Frühstück sind wir nach Macao aufgebrochen, wo wir nach unserer Ankunft in einem guten portugiesischen Restaurant zu Mittag gegessen haben. Wir haben auch ein wenig von der Altstadt besichtigt, bevor wir uns von einem Taxi zum Fernsehturm in Macao haben fahren lassen, dem Tower.

Dort sind wir mit dem Aufzug auf 388m Höhe zum Observation Deck gefahren und haben die Aussicht bestaunt. Einen ersten richtigen Adrenalin-Schub gab es, als wir bei der Umrundung der Plattform festgestellt haben, daß es dort auch zwei Bereiche gibt, in denen der Boden aus durchsichtigem Plexiglas besteht. Man hat also freie Sicht nach unten, 388m tief!

Das hat mich erst große Überwindung gekostet, dort draufzusteigen, aber nachdem Junior gar keine Probleme damit hatte, habe ich mich schließlich auch getraut. Am Ende war es für mich dann auch kein Problem mehr und ich konnte auch die Aussicht direkt nach unten genießen.

Den ganz besonderen Thrill erlebt man aber auf dem zweiten Observation Deck, wenn man noch mal drei Stockwerke höher fährt. Dort ist erstmal auch eine Plattform rund um den Turm, wie weiter unten, aber dann gibt es dort noch den so genannten Skywalk, wo man draußen auf einem ca. 1m breiten Ring um den Turm herumgehen kann, ohne Geländer, ohne Scheiben, nur gesichert durch ein Seil und Gurt! Es gab auch tatsächlich ein paar Leute, die dort draußen rumgelaufen sind, fotografiert und Faxen gemacht haben.

Aber auch der Skywalk kann noch getoppt werden: von dort oben kann man auch einen Bungee Jump machen! Als wir oben waren, ist auch gerade ein Mann abgesprungen, das war schon heftig anzuschauen. Später haben wir dann von unten und etwas weiter weg noch mal gesehen, wie gerade einer am Seil hing. Das war schon beeindruckend. Dieser Bungee Jump steht sogar im Guinnes Buch der Rekorde als höchster offizieller Bungee Jump der Welt!

Dort oben gibt es auch ein Restaurant, daß sich um die eigene Achse dreht, aber das ist ziemlich teuer. Ein kleines Café gibt es auch sowie einen kleinen Souvenir-Laden, der allerdings fürchterlich kitschige Sachen anbietet, so daß wir ohne Souvenir wieder hinuntergefahren sind.

Unten gibt es noch verschiedene Läden, ein Warner Brothers Store, einen Toys'RUs, und diverse andere Shops, das Geld, das man oben nicht ausgegeben hat, kann man also unten lassen!

Auf jeden Fall haben wir mit Macao einen weiteren lohnenden Ausflugspunkt für künftige Besucher!

Freitag, 17. Oktober 2008

Ölmassage

Auf der Suche nach Ideen für unsere zukünftigen Besucher habe ich mir überlegt, daß doch insbesondere für die weiblichen Besucher eine Massage mal ganz nett wäre. Also habe ich eine der anderen Expat-Frauen hier nach einer guten Adresse gefragt. Sie hat mich dann gleich mal zu einem Massagetermin mitgenommen.

Nach dem Termin habe ich mir dann auch gleich eine Karte für weitere Massagen gekauft. Es war einfach super. Die Massage ist eine Ganzkörper-Massage, beginnend auf dem Rücken, die Beine, der Bauch, Arme, ja sogar die Finger wurden einzeln massiert. Auch der Kopf hat noch was abbekommen, wirklich rundum.

Es hieß, so anderthalb Stunden Zeit mitzubringen, aber als ich auf die Uhr geschaut habe, nachdem wir wieder gegangen sind, haben wir über zwei Stunden dort verbracht. Dafür war dann auch wirklich jeder Muskel gelockert, wir sind förmlich hinausgeschwebt.

Die ganze Atmosphäre dort war einfach nur entspannend, ätherische Öle, Entspannungsmusik, Ruhe. Die einzigen Personen, die gesprochen haben, waren wir beide, die Masseusen haben nichts gesagt, außer mal zu fragen, ob es weh tut. Vor und nach der Massage wurde natürlich schon mit uns gesprochen, aber davon habe ich nicht viel verstanden, da war es ganz gut, daß ich nicht allein war.

Jetzt bleibt nur noch die Hürde des telefonisch-einen-Termin-Ausmachens zu überwinden, dann kann ich mich dort regelmäßig durchkneten lassen!

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Virtuelle Pinnwand

Neben der Möglichkeit, ein Feedback per E-Mail abzugeben, habe ich nun unten rechts auf der Seite auch noch eine Virtuelle Pinnwand eingerichtet, auf der meine Leser gerne ihre eigenen Bilder einstellen und sich verewigen können.

Eins, Zwei, Drei

Junior hat im Kindergarten diese Woche das Zählen gelernt, auf Englisch und Chinesisch, ich habe ihm gesagt, wie die Zahlen auf Deutsch heißen. Jetzt sitzt er im Wohnzimmer und zählt seine drei Wurstbrötchen: "eins, zwei, drei, eins, zwei, drei, eins, zwei, drei, ..." Und immer weiter!

Ich bin immer noch beeindruckt, wie schnell er lernt, gerade die Sprachen! Im Kindergarten kann er sich jetzt schon richtig gut verständigen. Leider habe ich ihn bisher nur wenig Chinesisch sprechen hören, nur die Zahlen, aber das wird wohl auch bald kommen.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Field Trip

Heute morgen war ich zusammen mit Junior und dem Kindergarten auf einem Ausflug in die Stadt. Wir sind morgens zusammen mit dem Auto in den KiGa gefahren, wo es für die Kinder noch einen kleinen Snack gab. Dann sind wir alle zusammen in den Bus gestiegen und in die Stadt zu einem Augenarzt gefahren.

Dort wurden den Kindern viele Brillen gezeigt, die Geräte zum Augen-Vermessen, die Sehtafeln und so weiter. Danach dufte noch jedes Kind seine Augen vermessen lassen, was mein Junior aber nicht wollte.

Auf dem Rückweg zum Kindergarten war Junior sehr schweigsam. Er saß mit aufgestütztem Kopf auf seinem Sitz und es sah so aus, als würde er zum Fenster hinausschauen. Ich habe dann mal geguckt und gesehen, daß er tatsächlich ein bißchen geschlafen hat.

Zurück im Kindergarten war das Mittagessen der Kinder schon da. Jeder bekommt dort eine kleine Box, in der das Essen drin ist. Junior hat sich dann noch die Hände gewaschen, ich mußte das gleiche tun, dann hat er sich umgedreht und gesagt "bye bye". Ich war also entlassen und durfte wieder nach Hause fahren!

Ich war etwas überrascht, da ich erwartet hatte, daß er entweder mit mir mitfahren möchte, oder darauf bestehen würde, daß ich da bleibe. So kann man sich täuschen! Aber es ist einfach toll, wie selbständig er in seinem Alter schon ist. Das hat mich doch sehr gefreut!

Montag, 13. Oktober 2008

Physical Clearance

Heute geht es ENDLICH mit dem Container weiter: Heute beginnt die "physical clearance", d.h. der Container wird wieder bewegt und stellt sich an eine lange Warteschlange an. Vermutlich am Mittwoch beginnt die Zollinspektion. Ob er dann aufgemacht wird, hängt wohl von den Listen ab, die die Spedition mitbringt. Danach muß er nur noch zu uns kommen!

Kleine Volkszählung

Nachdem nun ein paar Wochen vergangen sind, seit die Fische hier eingezogen sind, kann ich nun vermelden, daß die Zahl der Überlebenden seit fast zwei Wochen konstant bei 16 Fischen geblieben ist. Die Fische, die der Natur am nächsten kommen, haben überlebt. Alles, was in freier Natur so nicht vorkommt, hat sich leider verabschiedet. Darwin hat wieder voll zugeschlagen! Aber 16 Fische sind genau richtig für das Becken, mehr sollten es gar nicht sein.

Juniors Platzwunde geht es übrigens prima. Sie war gestern morgen schon schön zu, nur ein dünner Strich war zu sehen. Also haben wir es neu verpflastert und lassen es in Ruhe verheilen. Da Junior kein Jod mehr darauf haben möchte, läßt er auch ganz brav die Finger davon.

Sonntag, 12. Oktober 2008

Ein Park-Wochenende

Dieses Wochenende haben wir uns hier vor Ort wieder ein paar Sehenswürdigkeiten angesehen. Gestern waren wir in einem Park, wo Teile der Verbotenen Stadt aus Peking nachgebaut wurden. Es war ganz nett gemacht, teilweise hat es uns wirklich an Peking erinnert, wo wir vor zehn Jahren schon einmal in der echten Verbotenen Stadt waren. Natürlich ist hier alles viel kleiner als in Peking.

In zwei nachgebauten Tempeln bekamen wir sogar einen kurzen Vortrag auf Englisch über den jungen Kaiser, wie er lebte, wie er lernte usw. Das war interessant anzuhören. Später im hinteren Teil des Parks haben wir noch eine kleine Show angesehen mit einem chinesischen Glockenspiel und zwei Tänzerinnen. Das war ganz nett, aber von den Fäßchen gehauen hat es uns nicht. Zur Erklärung: wir saßen auf kleinen Hockern, die aussahen wie kleine Holzfäßchen.

Heute am Sonntag haben wir erst einen kleinen Einkaufsbummel gemacht und danach noch zu Fuß eine Insel umrundet. Diese Insel ist eine der größeren Inseln hier und liegt so nah am Festland, daß man eine Brücke gebaut hat, über die man mit dem Auto bis zur Insel fahren kann. Dann muß man das Auto abstellen und darf zu Fuß auf einem gut gepflasterten Weg um die Insel herumgehen. Alternativ kann man die Insel auch queren, indem man über eine Treppe auf der einen Seite auf den Berg hinauf- und auf der anderen Seite wieder hinabsteigt. Da wir aber mit dem Buggy unterwegs waren und Junior auch schon etwas müde war, sind wir außen herum gegangen.

Leider war es heute sehr dunstig, so daß wir nicht viel von der Aussicht aufs Meer hatten, aber das wurde durch die vielen Mimosen, die auf der Insel wachsen wieder wett gemacht. Junior hatte trotz seiner Müdigkeit viel Spaß daran, von einer Mimose zur nächsten zu rennen und diese anzufassen und zuzuschauen, wie sie sich zusammenfaltet.

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