Diese Woche durften wir mal ausprobieren, ob der Alarmknopf im Aufzug nur Attrappe ist, oder ob er wirklich funktioniert. Soviel vorneweg: er funktioniert!
Wir kamen abends nach Hause und wollten wie immer mit dem Aufzug nach oben fahren. Zwischen dem vierten und dem fünften Stock gab es dann ein gut vernehmliches "zoing" und der Aufzug blieb stecken, die Stockwerkanzeige zeigte gerade noch die 5 und dann ging sie aus.
So, da standen wir nun alle zusammen im Aufzug, hungrig, durstig, müde, und das Ding hat mal wieder einen schlechten Tag und bleibt stehen! Ich meinte dann zu Männe: so, jetzt kannst Du mal ausprobieren, ob der Alarmknopf auch funktioniert.
Wir drückten den ersten Knopf und eine kleine Hupe ertönte. Dieser Knopf soll wohl die Wechselsprechanlage mit der Zentrale (?) bedienen, jedenfalls sind eine kleine Glocke und ein Telefonhörer darauf abgebildet. Wir lauschten, ob noch mehr als eine Hupe kommt, aber der Lautsprecher neben dem Knopf blieb stumm.
Also drückten wir auf den rot umrandeten Knopf daneben, der chinesisch beschriftet ist. Ich nehme an, daß auf diesem Knopf "Hilfe" oder "Alarm" oder so steht. Hier ertönte gar kein Laut, aber es dauerte nicht lang und wir vernahmen im Hausflur hektische Stimmen und Rufen, in welchem Stockwerk wir denn seien, natürlich auf Chinesisch!
In der Zwischenzeit hatten wir die innere Aufzugtür geöffnet und konnten nun die Zwischendecke zwischen dem vierten und fünften Stock bestaunen. Die Tür zum fünften Stock war natürlich zu, aber wir konnten sie ein Stück aufschieben und den beiden Guards, die inzwischen die Treppe hochgerannt kamen, zurufen, daß wir im fünften Stock stecken.
Die beiden öffneten die äußere Tür und halfen uns samt Gepäck aus dem Aufzug heraus. Das Gepäck schleppten sie dann eigenhändig nach oben, so daß wir nichts mehr zum Tragen hatten.
Insgesamt hat unsere unfreiwilliger Zwischenstopp vielleicht fünf Minuten gedauert, viel zu kurz um irgendwelche Ängste aufzubauen, aber auf Junior hat es doch mächtig Eindruck hinterlassen. Den ganzen Abend habe ich ihm immer wieder mit Hilfe seines Lego-Kranes erklärt, wie ein Aufzug funktioniert und warum unser Aufzug stecken geblieben sein könnte. Und jedes Mal, wenn wir nun wieder aus dem Aufzug steigen, meint er: "na, gut, daß der Aufzug heute nicht stecken geblieben ist!"