Mittwoch, 22. September 2010

Nicht immer ist Mitbringen von Vorteil

Heute hat sich unser aus Deutschland mitgebrachter Gefrierschrank verabschiedet. Nach dem Abtauen wollte er einfach nicht wieder anspringen und hat sich statt dessen für Blinken und Piepen entschieden. Das Drücken aller vorhandenen Knöpfe in verschiedener Reihenfolge und unterschiedlicher Dauer brachte leider auch keinen Erfolg.
 
Vermutlich ist nur irgendein elektrisches Bauteil defekt, leider kann ich das nicht aus dem Ärmel schütteln. Aber ich habe es immerhin geschafft, im Internet die Nummer des Customer Service in China herauszufinden, wo wir gleich angerufen haben. Die Dame am anderen Ende der Leitung konnte Englisch und hat sich am Ende auch noch dafür entschuldigt, daß das Gerät nicht mehr funktioniert, typisch China.
 
Mittags kam dann auch schon der chinesische Servicetechniker, in China ist heute Feiertag, muß dazu gesagt werden, aber das ist hier egal, Service ist alles! Der Techniker schaute sich das Gerät an, drückte die Knöpfe, studierte das Typenschild, drückte wieder die Knöpfe, studierte wieder das Typenschild, telefonierte, gab die Typnummer durch, telefonierte weiter, gab noch mal die Typnummer durch, telefonierte weiter..... Am Ende sagte er uns, daß wohl die Steuereinheit ein Problem hat (ach was!), und er eine neue bestellen muß. Auf die Frage, wie lange das dauert, sagte er: 10-30 Tage!
 
Tja, ich vermute, das Ersatzteil wird aus Deutschland bestellt. Warum sollte es sonst so lange dauern? Das ist der Nachteil, wenn man die großen Elektrogeräte aus der Heimat mitbringt. Auf der einen Seite spart man sich hier die Neuanschaffung, zumindest so lange wie das Gerät funktioniert bzw. reparabel ist, auf der anderen Seite gibt es aber keine Ersatzteile oder sie sind langwierig zu beschaffen.
 
Nun wird wohl einiges an Gefriergut in den Mülleimer wandern müssen, wohl oder übel. Wir haben glücklicherweise noch einen kleinen Gefrierschrank unter dem Kühlschrank, aber da paßt natürlich nicht alles hinein. Immerhin sind die Schätze wie Wurst und Käse gerettet, aber das gute Brot wird wohl genauso wie das eingefrorene europäische Essen und die Pommes dran glauben müssen.
 
Ich hoffe sehr, daß der Gefrierschrank reparabel ist. Da wir demnächst in den Heimaturlaub aufbrechen werden, wird uns die Zeit bis zur Reparatur eher kurz vorkommen. Irgendwie gehen wir von 30 Tagen aus, chinesische Zeitangaben sind erfahrungsgemäß mit Vorsicht zu genießen.
 

Montag, 20. September 2010

FANAPI

Nachdem Taifun FANAPI in Taiwan schwere Schäden angerichtet hat, laut China Daily News ist es der schwerste Taifun der Saison (was bei der kurzen Saison nicht schwer ist ;-)), nimmt er nun Kurs auf Hong Kong. Und obwohl er noch über 200km entfernt ist, sind die ersten Ausläufer schon hier. Es regnet und gewittert draußen, nur der Wind läßt noch auf sich warten.
 
FANAPI hat sich klassisch angekündigt, es war die letzten Tage wieder sehr heiß und drückend. So wußten wir bereits, daß da wieder mal was auf uns zu kommt, ohne ins Internet zu schauen. Aber nachdem ich zwei Wetterwarnungen auf mein Handy bekommen habe, habe ich dann doch mal eben einen Blick auf den Sturm geworfen.
 
Bis FANAPI bei uns ist, wird er sich vermutlich zum tropischen Sturm abgeschwächt haben, aber es sind immer noch Windgeschwindigkeiten bis 75km/h vorausgesagt. Junior dürfte dann schulfrei haben, bei so einem Sturm fährt kein Schulbus mehr, es sind dann alle Schulen offiziell geschlossen.
 
Während ich das hier tippe, ist es draußen auch dunkel geworden, der Regen wird stärker, die dritte Wetterwarnung ist da. Der Strom war auch kurz weg, nur gut, daß Laptops einen Akku haben....