Mittwoch, 8. Oktober 2008

Schulbesuch

Heute waren wir in einer örtlichen Schule, um mit den Schülern dort Englisch zu sprechen. Wir, das waren (heute leider nur) drei Mitglieder des Expat-Clubs, der diese Schule auch finanziell unterstützt. Da werden Spenden gesammelt, damit Utensilien für den Unterricht besorgt werden können, oder damit die ärmeren Familien Schuluniformen kaufen können usw. Eine Form der Unterstützung ist auch, daß regelmäßig einige Mitglieder des Clubs zur Schule fahren, um mit einigen auserwählten Schülern Englisch zu sprechen.

Es war sehr interessant, wie gut die Schüler schon Englisch können. Ich habe sie meistens ganz gut verstanden. Ich habe mich kurz vorgestellt, wo ich herkomme und so, habe ein Foto von Junior herumgereicht, was natürlich SEHR gut ankam! Dann habe ich nach den Namen der Schüler gefragt, und nach den Bedeutungen. In China werden die Namen von den Eltern oder Großeltern ausgesucht, je nachdem, was sie sich für ihr Kind wünschen oder was gerade in ihrem Leben passiert ist oder so. Ein Mädchen hat erzählt, ihr Name bedeutet die Stille, aber sie hat selbst gesagt, daß sie überhaupt nicht still ist, was ich inzwischen auch bestätigen kann.

Wir haben ein bißchen über Deutschland gesprochen, wie das Wetter dort ist, daß es dort Schnee gibt, über die Ferien hier und in Deutschland, ich habe gefragt, was sie so in den Ferien machen, meistens haben sie gesagt: fernsehen und schlafen. Die Schule fängt morgens um halb acht an und geht bis abends um halb sechs, danach müssen noch Hausaufgaben gemacht werden, also sehr spaßig ist das Schülerleben hier nicht.

Ich habe auch nach dem Alter gefragt, da war ich doch sehr erstaunt, wie jung die Schüler aussahen, im Vergleich zum wirklichen Alter. Ich wußte das zwar vorher schon, aber daß es so krass ist, hätte ich nicht gedacht. Ich hätte sie so auf 13-14 geschätzt, aber die meisten waren schon 16 oder 17 Jahre alt!

Dann war die Zeit auch schon wieder um und wir mußten wieder gehen. Die Schüler haben sich auf jeden Fall gefreut, daß wir da waren. Mir wurde gesagt, daß immer nur ein paar Auserwählte zum Treffen gehen dürfen, und daß sich immer alle um die Plätze reißen. Es waren heute 20 Schüler in zwei Gruppen zu je zehn.

Ich denke, ich werde nächstes Mal wieder mitfahren. Das ist auch für mich ein gutes Training, einmal kann ich Englisch sprechen, zuhören, wenn die Schüler Chinesisch sprechen und merken, was ich alles verstehe, und zum Anderen gewöhne ich mich schneller an die chinesische Aussprache des Englischen.

Am Anfang kann es hier passieren, daß man mit jemanden spricht, der wirklich gut Englisch kann, aber man versteht doch kein Wort, weil die Aussprache völlig anders ist. Unsere Chinesich-Lehrerin hat beispielsweise immer etwas von "scholty" gesagt, ich wußte einfach nicht, was sie meint, aber irgendwann habe ich dann aus dem Kontext herausgefunden, daß sie "salty" meint!

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