Montag, 20. Dezember 2010

Ja is' denn heut' scho' Weihnacht'n?

Gestern morgen klingelte mal wieder das Telefon und ein Chinese war dran. Es war der Mann vom Kundendienst für unseren Eisschrank, er würde am Nachmittag kommen, um drei Uhr!
 
Um Viertel vor vier war er dann auch tatsächlich da - chinesische drei Uhr - und brachte das langersehnte Ersatzteil für unseren Eisschrank mit. Er baute es ein und zwei Minuten später war es vollbracht, nach drei Monaten Wartezeit: der Eisschrank friert wieder!
 
Der Monteur meinte noch, daß das aber ganz schön lange gedauert habe, bis das Teil da war. Aber es kam direkt aus Deutschland, eben ein Original-Ersatzteil. Und trotz der Tatsache, daß das Teil aus Deutschland kam, hat es nur etwa 35 Euro gekostet, dazu kam noch der Lohn für den Monteur, so daß wir unter 50 Euro geblieben sind. Ich vermute stark, daß wir in Deutschland deutlich mehr bezahlt hätten, abgesehen davon, daß der Monteur am Sonntag schon mal gar nicht kommen würde.
 
Es war ein Gefühl wie Weihnachten, endlich können wieder Brot, Wurst und Käse auf Vorrat eingekauft werden, wenn es gerade verfügbar ist. Und wenn nächste Woche unser Weihnachtsbesuch kommt, dann geht es wieder ab zum Metro, Vorräte auffüllen, sofern unser Besuch Lust dazu hat. Aber mit einem Boxenstopp bei IKEA dürfte das vermutlich kein Problem sein.... ;-)
 
 

Dienstag, 7. Dezember 2010

Neues vom Eisschrank

Vorletzte Woche klingelte das Telefon, eine englisch sprechende Dame vom Bosch-Hausgeräte-Service aus Shanghai war dran und sagte uns, das Ersatzteil für unseren Eisschrank käme am 14. Dezember aus Europa an! Und dann würde vermutlich noch dieses Jahr jemand kommen, um es einzubauen!
 
Dieses Jahr! Welch Freude! Das Ersatzteil wurde ja erst am 23. September mit der Aussage "10-30 Tage" bestellt. Aber gut, das waren chinesische Tage und daß das Teil aus Deutschland kommt, wußten wir auch. Um ehrlich zu sein, ich habe eigentlich überhaupt nicht damit gerechnet, jemals wieder etwas davon zu hören.
 
Letzte Woche klingelte nun das Telefon erneut und ein chinesisch sprechender Mann war dran: am 20 Dezember kommt er vorbei und baut das Teil ein! Was es kostet, konnte er allerdings nicht sagen. Mal überlegen: chinesische Arbeitszeit: so gut wie nichts! Ein Ersatzteil: vermutlich auch nicht so viel. Transport aus Deutschland nach China: auweiah! Wir werden sehen, ob es nicht billiger gewesen wäre, hier einen neuen Eisschrank zu kaufen, und den alten erst in Deutschland nach unserer Rückkehr reparieren zu lassen. 
 
So oder so kann ich es kaum erwarten, endlich wieder einen Eisschrank zu haben, damit wir endlich wieder ein bißchen auf Vorrat einkaufen können, Brot, Wurst, Käse, was es eben hier üblicherweise nicht gibt und deshalb immer dann gekauft werden muß, WENN es es gibt, und dann nicht zu knapp!
 
 

Mittwoch, 17. November 2010

Ein Morgen mit Aufwachgarantie

Bei uns ist wenig genug los, alles geht seinen gewohnten Gang, da wurde es mal wieder Zeit für ein bißchen Abwechslung....
 
Nachdem heute Morgen in aller Frühe der Wecker geklingelt hatte, führte mich mein erster Weg wie jeden Morgen ins Bad. Ich machte das Licht an und ging noch schlaftrunken quer durch den Raum zur Toilette. Dort setzte ich mich wie immer erstmal hin und rieb mir den Schlaf aus den Augen.
 
Als ich selbige dann wieder öffnete, war ich auf einen Schlag hellwach: direkt vor mir, mitten auf meinem Weg, den ich gerade barfuß gegangen war, lag auf dem Rücken und zappelte - genau - ein Exemplar meiner ganz speziellen hier heimischen Freunde: eine 6cm lange fette Kakerlake.
 
Zum Glück hörte Männe gleich mein Rufen, war wohl auch nicht allzu schwer ;-), so daß diese Kakerlake nun nicht mehr in unserem Bad, sondern irgendwo im Nirwana zappelt, sofern sie dort überhaupt hingekommen ist, so als Kakerlake muß sie dafür schon verdammt gutes Karma gesammelt haben*.
 
Wie dieses Viech ins Bad gekommen ist, ob sie schon auf meinem Weg lag, ist sie zufällig gerade nach mir von der Decke gefallen, wieso lag sie auf dem Rücken? Diese Fragen werden keine Antwort finden, vielleicht will ich sie auch gar nicht wissen.
 
Ich weiß, in Deutschland gibt es keine solchen Kakerlaken, da hockt vielleicht mal eine Spinne im Weg. Und Spinnen können nicht fliegen und sie zappeln nicht!
 
*Dem unkundigen Leser sei an dieser Stelle das Buch Mieses Karma von David Safier empfohlen, ein unterhaltsamer "Ratgeber" in Bezug auf die Reinkarnationsleiter. ;-)
 

Montag, 8. November 2010

Ratten können gut klettern

Nach dem Usselwetter von letzter Woche, nur noch 17-19°C und Regen (irgend jemand hat mal behauptet, von November bis März regnet es nicht, haha), hatte es am Wochenende wieder 25°C und Sonnenschein. Also haben wir den Grill ausgepackt und die Dachterrasse aufgeräumt.
 
Beim Aufräumen der Regenrinne konnten wir feststellen, daß Ratten auch bis in den achten Stock hochklettern können. Leider konnte dieses eine Exemplar wohl nicht gut schwimmen und ist in unserer Regenrinne abgesoffen. Vermutlich hatte sie aber eher irgendwo Rattengift erwischt, da Ratten normalerweise sehr gute Schwimmer sind. Um so erstaunlicher ist es, daß sie es dann noch bis hoch zu uns aufs Dach geschafft hat.
 
Nun ist sie in die ewigen Jagdgründe abgetaucht und wir hoffen, daß dies das einzige Exemplar der Gattung Rattus war, das bei uns aufgetaucht ist.
 
Wir genießen die letzten warmen Tage mit über 20°C, bevor wir wieder die Heizungen rausholen dürfen. Wieder ein Punkt, den ich nicht vermissen werde: die Heizung aufdrehen, nur weil es draußen nur noch 19°C hat. Die schönen warmen Novembertage werde ich sicher vermissen, blauer Himmel, Sonnenschein, über 20°C, das wird es in Deutschland im November nicht mehr geben.
 

Dienstag, 2. November 2010

Volkszählung

Vorletzte Woche, Freitag morgens, klopfte es an unsere Tür. Vor der Tür standen zwei Chinesen in hochoffiziellen Jogginganzügen und hielten mir einen Ausweis unter die Nase und einen Fragebogen, der sogar eine englische Übersetzung beinhaltete: Die Volkszähler waren da!
 
Leider konnten sie nicht gut Englisch - also gar nicht - und ihr Chinesisch war sehr Dialekt-behaftet, so daß nun unser zur gleichen Zeit anwesender Besuch zwar mitgezählt wurde, unser Junior aber nicht, da der zu dem Zeitpunkt gerade im Kindergarten weilte. Es war eh nur Platz für vier Personen auf dem Zettel, und mir war es auch irgendwie egal.
 
Wir wurden auch nicht viel gefragt, Namen, Geburtsjahr, wie lange in China, Schulbildung und Beruf, das war auch schon alles. Die Namenseintragung war wie immer etwas verwirrend, aber ich habe mich dann einfach für die Vornamen entschieden, das ging auch. Und irgendwie habe ich das Gefühl, daß es nicht wirklich wichtig war.
 
Nun sind wir jedenfalls hochoffiziell gezählt. Das war übrigens das erste Mal, daß auch Ausländer mitgezählt werden. Wie ich heute bei http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/29/0,3672,8125917,00.html nachgelesen habe, müssen Chinesen noch einige Fragen mehr beantworten, bei uns waren es angeblich acht Fragen. Ich kann mich nur an fünf erinnern, aber was soll's. ;-) 
 

Freitag, 22. Oktober 2010

MEGI dreht ab

MEGI hat sich entschlossen, nach Nordosten abzudrehen. Es war noch nicht ganz klar, ob er noch mal zurück kommt, aber inzwischen sind sich alle einig, daß MEGI nicht zu uns kommen wird. Regen und Wind werden sicher herkommen, da so ein Taifun ja nicht gerade klein ist, aber der große Sturm bleibt aus.
 
MEGI ist auch kein Supertaifun mehr und beginnt bereits sich abzuschwächen. Bis er an Land geht, ist er "nur" noch ein ganz normaler Taifun.
 

Mittwoch, 20. Oktober 2010

MEGI

Kaum zurück aus der Heimat kommt endlich das, worauf wir den ganzen Sommer gewartet haben: ein Taifun! Die Saison ist fast vorbei, da hat sich doch wirklich ein echter Super-Taifun zusammengebraut und steuert auf die Küste zu.
 
MEGI bringt Windgeschwindigkeiten bis zu 185km/h mit und sollte uns laut Vorhersage direkt treffen. Eben habe ich noch mal nachgesehen, inzwischen scheint MEGI wieder nach Osten abzubiegen, was uns natürlich auch recht ist. Wir liegen zwar noch im Wahrscheinlichkeitsbereich, aber der Trend geht eindeutig nach Osten.
 
Gegen einen kleinen Taifun hätte ich ja gar nichts gehabt, sofern es das überhaupt gibt, kleine Taifune. Aber ein Super-Taifun muß wegen mir dann auch nicht sein! ;-)
 

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Heimaturlaub

Wie schon angekündigt, befinden wir uns zur Zeit auf Heimaturlaub. Da wir ein gestrecktes Programm haben, bleibt leider wieder mal nicht viel Zeit für den Blog.
Es wurde auch höchste Zeit für den Heimflug: Junior ist schon so auf das Englische fixiert, daß er mich auf dem Spielplatz fragte, ob er mit den Kindern Englisch sprechen kann. Meine Antwort, daß hier alle deutsch sprechen, wurde mit einem erstaunten "Ah!" quittiert.


Er genießt es, endlich mal wieder Brezeln zu essen, die hier viel besser schmecken als in Hong Kong, was ja nicht schwer ist. Es gibt Wurst und Käse und andere Dinge einfach so, ohne stundenlang durch die Gegend zu fahren. Und es gibt Wartezeiten im Restaurant, das Essen steht nicht fünf Minuten nach der Bestellung auf dem Tisch. ;-)

Mittwoch, 22. September 2010

Nicht immer ist Mitbringen von Vorteil

Heute hat sich unser aus Deutschland mitgebrachter Gefrierschrank verabschiedet. Nach dem Abtauen wollte er einfach nicht wieder anspringen und hat sich statt dessen für Blinken und Piepen entschieden. Das Drücken aller vorhandenen Knöpfe in verschiedener Reihenfolge und unterschiedlicher Dauer brachte leider auch keinen Erfolg.
 
Vermutlich ist nur irgendein elektrisches Bauteil defekt, leider kann ich das nicht aus dem Ärmel schütteln. Aber ich habe es immerhin geschafft, im Internet die Nummer des Customer Service in China herauszufinden, wo wir gleich angerufen haben. Die Dame am anderen Ende der Leitung konnte Englisch und hat sich am Ende auch noch dafür entschuldigt, daß das Gerät nicht mehr funktioniert, typisch China.
 
Mittags kam dann auch schon der chinesische Servicetechniker, in China ist heute Feiertag, muß dazu gesagt werden, aber das ist hier egal, Service ist alles! Der Techniker schaute sich das Gerät an, drückte die Knöpfe, studierte das Typenschild, drückte wieder die Knöpfe, studierte wieder das Typenschild, telefonierte, gab die Typnummer durch, telefonierte weiter, gab noch mal die Typnummer durch, telefonierte weiter..... Am Ende sagte er uns, daß wohl die Steuereinheit ein Problem hat (ach was!), und er eine neue bestellen muß. Auf die Frage, wie lange das dauert, sagte er: 10-30 Tage!
 
Tja, ich vermute, das Ersatzteil wird aus Deutschland bestellt. Warum sollte es sonst so lange dauern? Das ist der Nachteil, wenn man die großen Elektrogeräte aus der Heimat mitbringt. Auf der einen Seite spart man sich hier die Neuanschaffung, zumindest so lange wie das Gerät funktioniert bzw. reparabel ist, auf der anderen Seite gibt es aber keine Ersatzteile oder sie sind langwierig zu beschaffen.
 
Nun wird wohl einiges an Gefriergut in den Mülleimer wandern müssen, wohl oder übel. Wir haben glücklicherweise noch einen kleinen Gefrierschrank unter dem Kühlschrank, aber da paßt natürlich nicht alles hinein. Immerhin sind die Schätze wie Wurst und Käse gerettet, aber das gute Brot wird wohl genauso wie das eingefrorene europäische Essen und die Pommes dran glauben müssen.
 
Ich hoffe sehr, daß der Gefrierschrank reparabel ist. Da wir demnächst in den Heimaturlaub aufbrechen werden, wird uns die Zeit bis zur Reparatur eher kurz vorkommen. Irgendwie gehen wir von 30 Tagen aus, chinesische Zeitangaben sind erfahrungsgemäß mit Vorsicht zu genießen.
 

Montag, 20. September 2010

FANAPI

Nachdem Taifun FANAPI in Taiwan schwere Schäden angerichtet hat, laut China Daily News ist es der schwerste Taifun der Saison (was bei der kurzen Saison nicht schwer ist ;-)), nimmt er nun Kurs auf Hong Kong. Und obwohl er noch über 200km entfernt ist, sind die ersten Ausläufer schon hier. Es regnet und gewittert draußen, nur der Wind läßt noch auf sich warten.
 
FANAPI hat sich klassisch angekündigt, es war die letzten Tage wieder sehr heiß und drückend. So wußten wir bereits, daß da wieder mal was auf uns zu kommt, ohne ins Internet zu schauen. Aber nachdem ich zwei Wetterwarnungen auf mein Handy bekommen habe, habe ich dann doch mal eben einen Blick auf den Sturm geworfen.
 
Bis FANAPI bei uns ist, wird er sich vermutlich zum tropischen Sturm abgeschwächt haben, aber es sind immer noch Windgeschwindigkeiten bis 75km/h vorausgesagt. Junior dürfte dann schulfrei haben, bei so einem Sturm fährt kein Schulbus mehr, es sind dann alle Schulen offiziell geschlossen.
 
Während ich das hier tippe, ist es draußen auch dunkel geworden, der Regen wird stärker, die dritte Wetterwarnung ist da. Der Strom war auch kurz weg, nur gut, daß Laptops einen Akku haben....
 

Samstag, 18. September 2010

Der Countdown läuft

So, nun ist der September schon halb rum und der Countdown für unsere Rückkehr in die Heimat läuft. Wir haben uns hier in den letzten beiden Jahren ganz gut eingelebt, nachdem wir die großen Hürden der Anfangszeit und die kleineren Hürden zwischendurch alle gut gemeistert haben. Beim Blick auf den Kalender fällt uns auf, daß wir hier vermutlich keinen weiteren September mehr erleben werden.
 
Und wie immer, wenn man sich dem Ende eines Lebensabschnittes nähert, erinnert man sich zurück, an die guten und die schlechten Zeiten, und bei so mancher Erinnerung macht sich so ganz langsam bereits jetzt schon Sentimentalität breit.
 
Wenn wir einen tropfenden Wasserhahn in der Küche haben, für den wir einen "Reparaturmann" brauchen, wird im Management Office angerufen und der Mechaniker kommt noch am selben Tag. So etwas werden wir nach unserer Rückkehr in Deutschland vermutlich nicht mehr haben. Hier kommen die Techniker ja sogar am Sonntag.
 
Die Freundlichkeit der Leute, der verrückte Straßenverkehr, die Unbekümmertheit, die hier vielerorts herrscht, zweieinhalb Liter Cola für 60 Cent, Essen gehen mit der ganzen Familie für 30 Euro, Hong Kong mit all seinen Möglichkeiten direkt vor der Haustür, die neuen Freunde aus aller Welt, um nur ein paar Dinge zu nennen, die mir gerade spontan einfallen, die uns fehlen werden.
 
Natürlich werden uns die Monsterkakerlaken, die vielen Moskitos, die Packung Müsli für 6 Euro, die zwei Stunden Fahrt für ein Glas Senf, die Hitze und Feuchte und der ganze Dreck in der Luft und in den Straßen der Stadt nicht fehlen. Spätestens, wenn wir das schöne Geräusch hören, wenn jemand direkt neben uns sich "räuspert" und danach ausspuckt, oder wieder ein Kind direkt auf dem Weg sein Geschäft verrichtet, dann ist es schlagartig vorbei mit der Sentimentalität und die Freude auf die Heimat überwiegt.
 
Wir werden das letzte Jahr hoffentlich genießen können, ob am Ende Abschiedsschmerz aufkommt und wie groß der sein wird, werden wir sehen. Die letzten beiden Jahre haben uns sicher bereits verändert, eine Bereicherung war es in jedem Fall.
 
Und heute habe ich das erste Souvenir gekauft, das ich unangetastet mit nach Deutschland nehmen werde: einen nagelneuen Stadtplan! ;-)
 

Freitag, 3. September 2010

Der Alarmknopf im Aufzug funktioniert übrigens auch!

Diese Woche durften wir mal ausprobieren, ob der Alarmknopf im Aufzug nur Attrappe ist, oder ob er wirklich funktioniert. Soviel vorneweg: er funktioniert!
 
Wir kamen abends nach Hause und wollten wie immer mit dem Aufzug nach oben fahren. Zwischen dem vierten und dem fünften Stock gab es dann ein gut vernehmliches "zoing" und der Aufzug blieb stecken, die Stockwerkanzeige zeigte gerade noch die 5 und dann ging sie aus.
 
So, da standen wir nun alle zusammen im Aufzug, hungrig, durstig, müde, und das Ding hat mal wieder einen schlechten Tag und bleibt stehen! Ich meinte dann zu Männe: so, jetzt kannst Du mal ausprobieren, ob der Alarmknopf auch funktioniert.
 
Wir drückten den ersten Knopf und eine kleine Hupe ertönte. Dieser Knopf soll wohl die Wechselsprechanlage mit der Zentrale (?) bedienen, jedenfalls sind eine kleine Glocke und ein Telefonhörer darauf abgebildet. Wir lauschten, ob noch mehr als eine Hupe kommt, aber der Lautsprecher neben dem Knopf blieb stumm.
 
Also drückten wir auf den rot umrandeten Knopf daneben, der chinesisch beschriftet ist. Ich nehme an, daß auf diesem Knopf "Hilfe" oder "Alarm" oder so steht. Hier ertönte gar kein Laut, aber es dauerte nicht lang und wir vernahmen im Hausflur hektische Stimmen und Rufen, in welchem Stockwerk wir denn seien, natürlich auf Chinesisch!
 
In der Zwischenzeit hatten wir die innere Aufzugtür geöffnet und konnten nun die Zwischendecke zwischen dem vierten und fünften Stock bestaunen. Die Tür zum fünften Stock war natürlich zu, aber wir konnten sie ein Stück aufschieben und den beiden Guards, die inzwischen die Treppe hochgerannt kamen, zurufen, daß wir im fünften Stock stecken.
 
Die beiden öffneten die äußere Tür und halfen uns samt Gepäck aus dem Aufzug heraus. Das Gepäck schleppten sie dann eigenhändig nach oben, so daß wir nichts mehr zum Tragen hatten.
 
Insgesamt hat unsere unfreiwilliger Zwischenstopp vielleicht fünf Minuten gedauert, viel zu kurz um irgendwelche Ängste aufzubauen, aber auf Junior hat es doch mächtig Eindruck hinterlassen. Den ganzen Abend habe ich ihm immer wieder mit Hilfe seines Lego-Kranes erklärt, wie ein Aufzug funktioniert und warum unser Aufzug stecken geblieben sein könnte. Und jedes Mal, wenn wir nun wieder aus dem Aufzug steigen, meint er: "na, gut, daß der Aufzug heute nicht stecken geblieben ist!"
 

Dienstag, 31. August 2010

Abgebogen

Und wieder wird es erstmal nichts mit dem Taifun. LIONROCK ist abgebogen, nach Osten, Richtung Taiwan. Es könnte allerdings sein, daß er wieder zurückkommt, um uns von hinten zu erwischen, wenn die Berechnungen stimmen. Aber dann wird er lange nicht mehr so stark sein, da er ja über das Land kommt. Wir dürfen also weiterhin gespannt sein, ob wir in dieser Saison noch einen Taifun abbekommen oder nicht, viel Zeit bleibt dafür jedenfalls nicht.
 

Sonntag, 29. August 2010

LIONROCK



Ein ungewöhnlicher Name für einen Sturm, in der Tat, aber LIONROCK ist der nächste Sturm, der nach langer Zeit in unseren Einzugsbereich kommt. Eine halbe Ewigkeit hat es nun gedauert, bis sich mal wieder ein Sturm gebildet hat, der es auch bis zu uns schafft.

LIONROCK bringt also endlich frischen Wind in die Sommerflaute. Er ist zwar noch nicht sehr stark, aber vielleicht tankt er noch ein wenig auf, da er recht langsam vorankommt. Mehr als ein Tropical Storm mit 85km/h Wind wird ihm im Augenblick nicht prophezeit, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Sonst gibt es bei uns nicht viel Neues. Die Geckos scheinen entweder sehr wanderfreudig oder sehr fruchtbar zu sein, haben wir doch noch mindestens zwei kleine Geckobabys gesichtet. Eines wurde von unserem Junior erst gestern nach draußen getragen, als es sich auf einem Handtuch niedergelassen hatte. 5cm war der kleine Kerl lang, von Schwanzspitze bis zum Kopf, wir drücken ihm die Daumen, daß er draußen auch genug Mücken und anderes Viechzeug findet, um ordentlich zu wachsen und groß und stark zu werden.

Montag, 16. August 2010

Schon wieder das Milchpulver!

 
Letzte Woche habe ich in der deutschen Presse gelesen, daß in China mit Hormonen verseuchtes Milchpulver aufgetaucht ist, so daß schon mindestens drei Mädchen bereits im Babyalter in die Pubertät gekommen sind.
 
Heute kam nun das Dementi in den China Daily News, mit dem Milchpulver sei alles in Ordnung, es sei kein Beweis gefunden worden, daß das Milchpulver dafür verantwortlich sei, daß den Mädchen Brüste gewachsen sind. Auch in Proben anderer Hersteller seien keine erhöhten Östrogenwerte gefunden worden.
 
Das muß man sich mal ganz genau anschauen: es ist keine Rede davon, daß keine Hormone im Milchpulver sind. Es heißt nur, es sein kein Beweis gefunden worden, daß es dieses Milchpulver war. Und es ist die Rede von nicht erhöhten Werten, das heißt also, daß Hormone vorhanden sind.
 
Ich bin der Meinung, Kleinvieh macht auch Mist und Grenzwerte sind relativ. Ich weiß nicht, wie hoch die Östrogen-Grenzwerte bei Milchpulver sind, sollten sie nicht bei Null sein? Was soll ein Baby mit Östrogenen?
 
Und nebenbei: solange es billiger sein wird, gepanschtes Milchpulver zu verwenden, solange wird es auch verwendet werden. Der schnelle Gewinn ist wichtiger, als die späteren Folgen für die Verbraucher, wenn die Panscherei denn überhaupt herauskommt.
 
Und ich weiß warum....
 

Montag, 9. August 2010

Ferienzeit und Sommerloch

So, nachdem schon einige Zeit kein Blogeintrag kam, muß ich doch mal wieder was schreiben. Nur leider weiß ich nicht, was ich schreiben könnte, da es nichts Neues gibt. Das Wetter ist ruhig, nicht ein Taifun in Sicht, es hat jeden Tag 32°C, mal mehr mal weniger Wolken, alles ist ruhig. Es befindet sich zwar gerade einen Sturm über dem Pazifik, aber der zieht nach Japan.

Es ist Ferienzeit, die Schulen und Kindergärten haben zu, die meisten Expats sind zum Heimaturlaub in Europa. Somit gibt es auf dieser Seite auch keine neuen Geschichten zu erzählen. Die WM ist lange vorbei und wenn hier mal ein Blumenkübel umfällt, interessiert das niemanden, das kommt nicht mal in die China Daily News. Dort stand nur ein kleiner Bericht über Chelsea Clintons Hochzeit, hier herrscht also auch Sommerflaute.

Donnerstag, 29. Juli 2010

1+1=4

Vorgestern Abend in der Küche sahen wir auf dem Boden einen kleinen Baby-Gecko. Eine unserer Miezen sah ihn auch und wollte ihn gleich fangen, aber da war zum Glück die Tür dazwischen.
 
Ich meinte noch, daß es wohl nicht so gut ist, wenn der Kleine auf dem Boden sitzt, da Geckos nur von der Decke herunterkommen, wenn es ihnen nicht gut geht. Am nächsten Morgen rührte er sich leider auch nicht mehr.
 
Gestern Abend saß ich dann auf dem Bett im Schlafzimmer, es war nur eine schwache Beleuchtung an, und schaute zufällig nach oben an die Decke in eine Ecke. Und da sah ich noch einen Baby-Gecko. Ebenfalls sehr klein und niedlich und schön brav oben an der Decke.
 
Er krabbelte den Abend über an der Decke entlang und kundschaftete alle Ecken und Ritzen aus, ihm scheint es also gut zu gehen.
 
Somit sind aus unseren zwei Geckos schon mal mindestens vier geworden. Im Internet habe ich gelesen, daß Geckoweibchen meistens zwei Eier legen, somit wäre die Geckofamilie also komplett. Ich denke nicht, daß wir jemals herausfinden werden, wie viele Babys es wirklich sind, da vermutlich immer nur eines auf einmal zu sehen sein wird, wenn überhaupt.
 

Mittwoch, 21. Juli 2010

CHANTHU hat erstmal abgedreht

Nachdem die Taifun-Saison nun eröffnet wurde, kam der nächste große Sturm auch schon direkt auf uns zu. Gestern Abend sah es noch so aus, als würde er uns treffen, aber in der Nacht hat der Sturm überraschend nach Westen abgedreht, so daß er wohl über den nördlichen Teil Hainans ziehen wird.

Wir bekommen hier inzwischen die Randgebiete des Taifuns mit: viel Regen und Wind. Zeitweise kommen 50mm Wasser pro Stunde vom Himmel. Solange wir hier drin im Trockenen sitzen, ist uns das aber egal. Und da CHANTHU inzwischen schon so weit westlich ist, läßt der Regen auch immer mal wieder nach und nimmt eher europäische Dimensionen an. ;-)

Allerdings nähert sich CHANTHU weiter der Küste, also werden Wind und Regen vermutlich doch noch zunehmen. Aufregen kann uns das nicht, wir haben ja nun schon Taifun-Erfahrung, aber ich bin gespannt, wie stark der Sturm noch werden wird.

Freitag, 16. Juli 2010

Die Saison ist eröffnet - Conson ist der erste

 
Etwa zwei Monate später als normal ist nun die Taifun-Saison eröffnet worden, der erste Sturm ist über das nördliche Südchinesische Meer gezogen. Der Taifun Conson hat zunächst die Philippinen gekreuzt und steht nun kurz davor, im südlichen Hainan an Land zu gehen. Auf dem Satelliten-Bild ist er gerade zwischen dem 10. und dem 20. Breitengrad, der Wolkenwirbel links unten.
 
Hier hat der Sturm nur ein bißchen Regen und etwas stärkeren Wind gebracht, sonst ist nichts passiert. Und auch der Regen beschränkt sich auf starke Schauer, außerdem fällt er immer noch senkrecht, also alles ganz harmlos hier für uns. Der Sturm tauchte noch nicht mal in den China Daily News auf.
 
Viel wichtiger war dort die Meldung, daß jetzt endlich das Rätsel gelöst wurde, wer zuerst da war: das Huhn oder das Ei. Britische Wissenschaftler haben nun herausgefunden, daß zur Bildung der Eierschale ein ganz bestimmtes Enzym nötig ist, das nur in den Eierstöcken des Huhns vorkommt. Oder anders gesagt, ohne Huhn kann es kein Ei geben, also war zuerst das Huhn da. Ich mag beides, das Ei am liebsten weich gekocht. ;-)
 

Freitag, 9. Juli 2010

Wieder Melamin!

Eben habe ich gelesen, dass im Norden Chinas schon wieder 76 Tonnen Melamin-verseuchtes Milchpulver gefunden und beschlagnahmt wurden. Dieses Milchpulver sollte im Jahr 2008 bereits vernichtet werden und wieder ist dies nicht geschehen, sondern das Pulver wurde weiterverkauft.

Ich wiederhole mich, aber ich weiss, warum ich nach wie vor nur importierte Milchprodukte kaufen werde. Dann gibt es eben ein paar Wochen mal kein Joghurt! Bin gespannt, wo als naechstes Reste des Melaminpulvers auftauchen werden...

Mittwoch, 7. Juli 2010

Paul

 
Paul dürfte wohl inzwischen in Deutschland jedem bekannt sein, die Krake, die die Ergebnisse der deutschen WM-Spiele bisher immer korrekt vorhergesagt hat. Die Argentinier wollten schon Paella aus ihm machen, jetzt steht das Spanien-Spiel an. Wie wir wissen, lieben auch Spanier Paella!
 
Paul hat es inzwischen sogar bis in die China Daily News geschafft, zwar nicht als Schlagzeile, aber immerhin. Für das heutige Spiel hat Paul einen Sieg für Spanien vorhergesagt. Soweit so gut, oder schlecht, je nachdem. In der Meldung wurde aber gleich noch erwähnt, daß Paul sich in seiner Orakel-Karriere schon einmal geirrt hat, im Jahr 2008 im Finale der Europameisterschaft, ausgerechnet bei einem Spiel Spanien-Deutschland, als Paul Deutschland als Sieger vorhergesagt hat, aber Spanien hat 1:0 gewonnen.
 
Die Hoffnung der Fans ist nun, daß sich Paul wieder geirrt hat, da es ja wieder ein Spiel Deutschland-Spanien ist. Pauls letzte "Weissagung" wurde sogar live im Fernsehen übertragen und von zwei Reportern kommentiert. Das Fußballspiel wird auch live übertragen, für uns leider mitten in der Nacht (02:30h), also werden wir wohl morgen nur nach dem Ergebnis schauen und dann eventuell eine Wiederholung angucken.
 

Freitag, 2. Juli 2010

Wiederverwendbare Taschen sollten gewaschen werden!

So lautete heute die Schlagzeile der China Daily News! Wenn es sonst keine Probleme gibt!?
 
Wissenschaftler der Universität von Arizona haben nun entdeckt, daß 97% der Einkäufer unregelmäßig oder gar nicht ihre Einkaufstaschen waschen und von Lebensmitteln wie offenes Gemüse und Fleisch bis hin zu anderen Sachen alles mögliche in den Taschen transportieren, weshalb viele Keime und Bakterien in den Taschen wohnen und sich so von einem Einkauf auf den nächsten übertragen und alles "kontaminieren" können. Waschen vernichte 99% aller Keime und Bakterien.
 
Tja, wo sonst sollte diese Studie herkommen, wenn nicht aus dem Land der unbegrenzten Anwenderdummheiten und des fehlenden gesunden Menschenverstandes, ich sage nur Pudel in der Mikrowelle trocknen, den heißen Kaffeebecher von McDonalds während der Autofahrt zwischen die Beine klemmen und anschließend McDonalds verklagen, weil man sich die Beine beim Bremsen verbrannt hat, etc. 
 
Und wo sonst sollte so eine Studie als Schlagzeile in den Tagesnachrichten erwähnt werden, wenn nicht im Land der Volksverdummung, wo nur von den wahren Problemen abgelenkt werden soll, ich erinnere an die Meldung von Twiggy dem surfenden Eichhörnchen...
 
Immerhin stand auch noch drin, daß in Urumqi nun viele Sicherheitskameras aufgestellt werden, in Läden wie an öffentlichen Orten, natürlich nur für die Sicherheit der Bürger! Und Apple wird wegen Antennenproblemen des iPhones 4 verklagt, in Kenia haben sich die Mitglieder des Parlaments eine 25%ige Erhöhung der Bezüge genehmigt.
 
Na denn, schalten wir die Klimaanlage wieder an, draußen hatte es heute 35°C und strahlenden Sonnenschein, Bewegung ist nur im Zeitlupentempo möglich. Ab in den Pool!
 

Freitag, 25. Juni 2010

Ferien

Gestern war Juniors letzter Schultag. Der wurde im Kindergarten mit einer großen Versammlung mit Aufführungen der einzelnen Klassen und einem anschließenden Essen mit Eltern, Lehrern, Kindern und Personal gefeiert. Die Kindergartenklasse gab ein schönes Lied über das Busfahren zum Besten. Während der Versammlung wurden auch die diesjährigen "Golden Honour Awards" verliehen, die Preise für die Klassenbesten, bzw. für die Kinder, die in besonderem (positiven) Maße aufgefallen sind.

Der erste vergebene Preis ging an ein Kind aus der Kindergartenklasse: unseren Junior! :-) Er durfte als erstes Kind auf die Bühne gehen und seine Karte in Empfang nehmen. Nach zwei Jahren Kindergarten darf er im nächsten Jahr in die Vorschule, kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Und in den letzten zwei Jahren hat sich Junior so unglaublich entwickelt, daß auch die Kindergärtnerin schwer beeindruckt war. Vom kleinen schüchternen Jungen der kein Englisch kann, hat er sich zu einem selbstsicheren, aufgeschlossenen Kind entwickelt, das überhaupt keine Probleme mit der Englischen Sprache hat, ganz egal, mit wem er spricht.

Ich hatte das selbst in den letzten Tagen schon im Gespräch mit der Kindergärtnerin erwähnt, wie beeindruckt ich von Juniors Entwicklung bin, und habe gemeint, das wäre ohne diesen Kindergarten und ohne diese Lehrerin nicht möglich gewesen. Nun hat er es schwarz auf weiß, was ich sowieso schon wußte: er ist ein ganz besonderes Kind! Und wir sind natürlich unheimlich stolz auf ihn. :-)

Jetzt haben die verdienten Sommerferien begonnen. Dieses Jahr werden wir erst im Herbst in die Heimat fliegen, nun verbringen wir erst einmal ein wenig Zeit in Hong Kong, wo wir heute angekommen sind. Das Wetter ist schön warm, nicht zu warm, es ist immer noch kein Taifun in Sicht, was wollen wir mehr. Und im Shoppingparadies Hong Kong wird uns ganz bestimmt nicht langweilig, für Junior gibt es tolle Spielplätze und unsere nächsten Besucher treffen gerade am Flughafen ein, ein schöner Start in die Ferien!

Dienstag, 15. Juni 2010

Wie das diesjährige Drachenbootfest Familien zur Verzweiflung treibt

Dieses Jahr fällt das Drachenbootfest am 16. Juni auf einen Mittwoch. Die Festivitäten beginnen aber traditionell schon einige Tage vorher, dieses Jahr ging es am 13. los, also am Sonntag. Damit wenigstens ein paar zusammenhängende freie Tage entstehen, hat die Regierung eine Empfehlung ausgesprochen, wonach kurzerhand Samstag und Sonntag des letzten Wochenendes zu Arbeitstagen erklärt werden konnten, so daß Montag und Dienstag dann frei sind.
 
Wir haben das an den leeren Läden und Straßen am Wochenende gemerkt, da alle arbeiten waren. Auch die Kinder waren am Wochenende von den Straßen verschwunden, da Samstag und Sonntag auch als Schultage galten. In vielen Familien haben nun also Mama, Papa und Kind von Montag bis Mittwoch frei.
 
In vielen, aber nicht in allen! Es gibt auch Firmen, die das letzte Wochenende Wochenende haben sein lassen, und wo Montag und Dienstag ganz normale Arbeitstage sind, Männes Firma zum Beispiel. In diesen Firmen sitzen nun also zum größten Teil die Männer bei der Arbeit und die Frauen sitzen mit Kind allein zuhause und sind völlig überfordert, was sie den ganzen Tag mit dem Kind anstellen sollen!
 
Männe erzählte gestern von einem Mitarbeiter mit zwei Kindern, der gemeint hat, er müsse heute unbedingt frei machen, seine Frau verzweifelt daheim mit zwei kleinen Kindern. Ein anderer Mitarbeiter hat sich gar nicht getraut zu fragen, aber dort muß es wohl ähnlich zugehen.
 
Die Kinder sind hier fast den ganzen Tag in der Schule oder im Kindergarten. Die Schulbusse holen die Kinder üblicherweise zwischen halb acht und acht Uhr morgens in den Wohngebieten ab, am späten Nachmittag kommen sie gegen halb fünf und fünf Uhr wieder nach Hause. Die Eltern gehen den ganzen Tag arbeiten, die Kinder sind also nur am Wochenende daheim, wenn Mama und Papa auch beide daheim sind. Daß unter der Woche ein Elternteil mit dem Kind allein daheim ist, kommt anscheinend nie vor.
 
Für die Eltern hier muß es wohl ein Alptraum sein, wenn ihre Kinder mal frei haben, was ja so gut wie nie vorkommt. Wenn ich mir vorstelle, Junior hat mal einen Tag frei, also da finden wir immer was, was wir zusammen machen können. Vom Spielen bis zum Essen kochen, alles ist möglich und macht auch Spaß. Klar ist es auch anstrengend, je nach Alter des Kindes, aber ein Alptraum, der mich zur Verzweiflung treiben würde, bis Männe auch einen Tag frei machen muß, um zu helfen? Nein, ganz sicher nicht!
 
 

Donnerstag, 3. Juni 2010

Socken im Juni

Nun ist es doch passiert: ich mußte Socken anziehen, und das im Juni! ;-)
 
Wir haben draußen nur noch 22°C, es weht ein leichter Wind und es ist keine Sonne zu sehen, nur Wolken mit Regenschauern. Nachdem mir gestern Nachmittag draußen wirklich kalt war, habe ich heute wieder Socken angezogen.
 
Sogar die Frösche haben ihr Konzert eingestellt, es ist ihnen zu kalt, die Mücken fliegen nicht mehr in Horden, nur ein paar versprengte sind zu sehen, das Gras hat nach der Kurzrasur wieder eine Chance, grün zu werden, die Luftfeuchte hält sich in angenehmen Grenzen, es ist einfach ein super Wetter!
 
Junior ist nur ein klein wenig betrübt, daß es auch zu kalt für den Pool ist, dafür macht das Fahrradfahren bei diesem Wetter gleich viel mehr Spaß!
 
Zum Wochenende hin soll es dann angenehmes Sommerwetter geben, maximal 30°C und relativ trockene Luft, ein paar Wolken, Sonnenschein, wir werden doch nicht auch mal ein paar Tage so was wie einen schönen europäischen Sommer bekommen?
 

Dienstag, 1. Juni 2010

Mama, ich habe heute eine Mücke gegessen!

Vorhin habe ich Junior vom Schulbus abgeholt und eines der ersten Dinge, die er mir erzählt hat, war: Mama, ich habe heute im Kindergarten eine Mücke gegessen!
 
Mein erster Gedanke war "igitt", dann habe ich gefragt, warum, darauf meinte er nur, einfach so, er weiß nicht warum, die lag da so rum.
 
Dann habe ich überlegt, was mir so nachgesagt wird, was ich als Kind alles an Insekten verspeist habe, da kann Junior ruhig auch mal eine Mücke aufessen. ;-)
 
Ansonsten passiert hier zur Zeit nicht viel, die erste Hitzewelle ist schon wieder vorbei, es ist kühler geworden, heute sind es nur 24-25°C, sehr angenehm, wie ich finde. Die Sonne scheint auch nicht, es regnet, eigentlich ein Wetter zum Davonlaufen, aber da es trotzdem angenehm warm ist, finde ich es prima, daß wir noch eine Schonfrist vor dem mit Sicherheit kommenden Sommer haben werden.
 
Taifune sind auch noch keine in Sicht, über dem Pazifik ist alles ruhig. Letztes Jahr hatten wir bereits Anfang Mai den ersten Taifun, ich weiß nicht mehr, wie viele es im Mai waren.
 
So ruhig wie es hier ist, geht es gerade in der Heimat wohl nicht zu. Die Schlagzeilen aus Deutschland haben es in den letzten Tagen sogar bis in die China Daily auf die Titelseite geschafft.
 
Als wir gestern die Zeitung aus dem Briefkasten geholt hatten, prangten uns auf der Titelseite die Worte entgegen: German Teenager wins Eurovision Song Contest!
 
Lena hat es mit ihrem Satelliten also bis nach China geschafft, es war noch ein großer Artikel in der Zeitung, über den Song Contest und über Lena. Ich muß gestehen, bis zum Tag des Wettbewerbs hatte ich noch nie etwas von ihr gehört, das Lied habe ich erst im Nachhinein anhören können. ;-)
 
Die heutige Schlagzeile wird vermutlich noch fetter sein. Das Titelbild der China Daily News auf meinem Hand war Horst Köhler, wie er seinen Rücktritt erklärt. Gestern bestand die Cover Story noch aus dem Premierminister Wen Jiabao, wie er auf seiner Asienrundreise in Tokyo mit Japanern durch den Park joggt und Tai Chi betreibt.
 

Donnerstag, 27. Mai 2010

Es sind zwei!

Neulich sah ich am Nachmittag an der Tür zur Wohnung innen einen kleinen Gecko sitzen. Hm, dachte ich noch, der sah letztes Mal aber größer aus. Ob das ein neuer ist, der gerade eben erst reingekommen ist?
 
Ganz so sieht es aus, denn in unserem Wohnzimmer finden nun regelmäßige Gecko-Plaudereien statt. Das hört sich ein bißchen nach Vogel an, so eine Art Keckern, im englischen Sprachraum nennen sie es Zwitschern. Ich würde sagen, etwa so wie das Meckern einer Amsel oder einer Meise, allerdings eine Oktave tiefer.
 
Diese Geräusche gibt es erst, seit ich den kleineren Gecko gesehen habe. Und ich glaube nicht, daß ein Gecko Selbstgespräche führt! Vielleicht bekomme ich ja mal beide zur gleichen Zeit vor die Linse, dann weiß ich es genau. So kann ich nur zuhören, was sie sich zu sagen haben, auch wenn ich leider kein Gecko kann.
 

Dienstag, 25. Mai 2010

Zikaden

Der Sommer hat hier nun mit Vollgas Einzug gehalten. Nein, nicht der Sommer, der Hochsommer ist da, der Frühsommer wurde einfach übersprungen! Mit dem Sommer sind auch die Zikaden wieder da!
 
Und sowohl beim Hochsommer als auch bei den Zikaden gilt wie immer hier: keine halben Sachen!
 
Vorhin saß auf dem Balkon direkt vor dem Küchenfenster eine große Zikade und hat ihr Lied gesungen. Und das in einer Lautstärke, daß ich mein eigenes Wort nicht verstanden hätte, wenn ich denn was zu sagen gehabt hätte. ;-) Es war wirklich ein ohrenbetäubender Krach, insbesondere nachdem ich das Fenster aufgemacht hatte, um sie fotografieren zu können.
 
Aber das paßt zum Wetter draußen: wolkenloser Himmel, knapp 30°C, Sonne satt. Und die Sonne hat es in sich und sticht ganz ordentlich, so daß es schon wieder keinen rechten Spaß macht, rauszugehen, zumal die Luft auch nicht unbedingt trocken ist.
 

Mittwoch, 19. Mai 2010

Und er ist auch noch da!

Als ich gestern Abend ins Wohnzimmer gegangen bin, habe ich ihn nach langer Zeit endlich mal wieder gesehen: unseren Mitbewohner, den Gecko!
 
Still und unbeweglich saß er an der Wand über dem Sofa direkt unter der Decke. Dort saß er die ganze Zeit, während wir uns eine DVD angesehen haben. Vielleicht hat er zugeschaut?
 
Nach dem Ende des Films hat er sich jedenfalls wieder versteckt, und ward seitdem nicht mehr gesehen.
 
Ich habe schon überlegt, ob der Gecko überhaupt noch bei uns wohnt, ob er noch am Leben ist, weil wir ihn schon so lange nicht mehr gesehen haben und neulich wieder eine Mücke durch die Zimmer flog. Aber vermutlich war die gerade erst ganz frisch reingekommen, da wir normalerweise überhaupt keine Insekten mehr in der Wohnung haben. Die Termiten neulich kamen ja von draußen rein.
 
Das einzige "Viechzeug", was hier noch wohnt, ist eine kleine schwarz-weiße Springspinne, die mich jeden Morgen im Bad über der Badewanne begrüßt. Der Rest, was hier jemals kreuchte und fleuchte, wurde wohl vom Gecko verspeist.
 
Schon praktisch so ein natürlicher automatischer Ungeziefer-Vernichter!
 

Montag, 10. Mai 2010

Nun haben wir sie wieder!

Pünktlich zum Muttertag ist die Wärme zurückgekehrt. Und natürlich mit der Wärme auch die Feuchte!
 
Am Wochenende haben wir locker die 30°C erreicht, dazu eine Luftfeuchte von um die 90-95%. Nun beginnt also wieder übergangslos die Jahreszeit, in der man immer naß ist: entweder es regnet oder man schwitzt!
 
Der Regen kam gestern nacht mit geballter Ladung, aber das kennen wir inzwischen ja schon zu gut und sind immer besser darauf vorbereitet. Der Sandkasten wird inzwischen in Folie eingewickelt, damit wir nicht immer erstmal Wasser abpumpen dürfen, wenn es mal eine Regenpause gibt.
 
Die Regenschirme stehen bereit, alle Abflüsse auf dem Dach sind frei, die Fenster dicht, also warten wir ab.
 
Und mit der Wärme und der Feuchte sind neulich Abend auch unsere ganz speziellen Freunde zurückgekehrt: die Termiten!
 
Junior kam abends zu mir und sagte: da fliegt ein Tier in unserer Wohnung. Ich fragte, wie groß das Tier sei und dachte erst an eine Kakerlake, aber da sah ich schon eine Termite im Wohnzimmer auf dem Boden krabbeln, eine weitere wurde gerade von einer Katze gejagt (und erlegt).
 
Dieses Mal kamen die Termiten unter den Balkontüren durch von außen nach innen, nicht wie letztes Jahr durch den porösen Fensterkitt. Das hatte ich ja alles mit Silikon abgedichtet. Unter den Türen ging das leider nicht, sonst hätten wir die Türen nicht mehr aufmachen können. So hat sich Junior vier Schuhe angezogen, zwei an die Füße und zwei an die Hände, und hat alle Termiten, die reingekrabbelt kamen, "platt gemacht". Nicht die feine englische Art, aber bei Termiten hört der Spaß auf!
 
Männe hat derweil draußen auf den Balkonen für Ordnung gesorgt. Die Nacht über blieb das Licht außen an und in der Wohnung aus, so daß keine weiteren Insekten mehr nach drinnen gelockt wurden.
 
Heute regnet es bereits wieder, es soll auch "kühler" werden in den nächsten Tagen, aber bei dieser Luftfeuchte fühlen sich auch 25°C nicht wirklich kühl an. Und bereits am nächsten Wochenende werden wir wieder 30°C und mehr haben, Zeit, die Klimaanlagen einzuschalten.
 
 
 

Sonntag, 9. Mai 2010

Alles Gute zum Muttertag!


Für alle Mamas, Mamis, Muttis und anders genannten Mütter dieser Welt:


Alles Gute zum Muttertag!


Samstag, 24. April 2010

Die unendliche Melamin-Geschichte?

Gestern stand in den China Daily News, daß China jetzt einen neuen "nationalen Standard" erlassen hat, nachdem es nicht länger erlaubt ist, Milchprodukten Melamin in kleinen Mengen beizumischen. Melamin steht jetzt auf der Liste der "inedible materials" (= ungenießbare Materialien).
 
Ich zitiere aus Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Melamin
 
"Melamin (2,4,6-Triamino-s-triazin), eine farblose Substanz, ist eine heterocyclische aromatische Verbindung. Im Handel und Alltag wird die Bezeichnung auch für einen Kunststoff aus der Gruppe der Duroplaste, ein Aminoplast verwendet.
 
...
 
Die für die Niere giftige Wirkung von Melamin führte 2008 in China zum Tod von sechs Säuglingen und durch Nierenstein-Bildung zur Erkrankung von rund 294.000 Kindern.[13] Melamin wurde außerdem in Milchfertigprodukten und gewöhnlicher Flüssigmilch nachgewiesen.[14]
 
 
Es ist nun mehr als anderthalb Jahre her, es war im Herbst 2008, daß hier der Melamin-Skandal aufgedeckt wurde. Und JETZT, Ende April 2010, wird festgestellt, daß Melamin nicht eßbar ist, und die Beimischung wird für illegal erklärt.
 
Sehr viel fällt mir dazu eigentlich nicht ein, außer wieder mal: ich weiß, warum....
 

Donnerstag, 22. April 2010

Joghurtkrise, Wasser und kein Wasser

Vielleicht ist der Titel übertrieben, aber irgendwie auch wieder nicht. Selbstverständlich gibt es in den Läden noch jede Menge Joghurt zu kaufen. Aber nur einheimisches Joghurt aus einheimischer Milch. Und erst vor zwei Tagen stand in den Nachrichten, daß irgendwo in China ca. 200 Schulkinder nach dem Genuß von einheimischer Milch heftigst unter Übelkeit und Erbrechen litten, einige sogar behandlungsbedürftig. Gegen die Molkerei wird nun ermittelt.
 
Mir kommen keine einheimischen Joghurts in den Kühlschrank! Bisher konnten wir hier in meinem Lieblingssupermarkt auch immer wieder importiertes Joghurt aus Frankreich und letztens sogar aus der Schweiz kaufen. Diese Quelle ist aber seit Februar/März versiegt, so daß wir nun für Joghurt in die Provinzhauptstadt zum Großmarkt fahren müssen, oder anders gesagt: Nur dort bekommen wir noch importiertes Joghurt, zumindest im Moment. Aber es sind zwei Stunden Fahrt dorthin, zwei wieder zurück, nur für Joghurt lohnt sich das nicht, also herrscht nun eine echte Joghurtknappheit, kaum zu glauben, aber wahr.
 
Dafür gibt es etwas anderes gerade mal wieder im Überfluß: Wasser! Aber nur vom Himmel, heute haben wir Starkregen draußen, es gab sogar eine offizielle Wetterwarnung. Und soviel Wasser vom Himmel fällt, soviel Wasser fehlt in der Wohnung. Da kommt kein Tropfen aus dem Hahn, weil heute mal wieder das Wasser abgestellt ist. Vor zwei Tagen wurden am Nachbarblock jede Menge Wasserrohre angeliefert, da schwante mir schon Übles. Und heute ist es soweit, den ganzen Tag kein Wasser, Toilettenspülung per Wasserglas aus dem Eimer, Geschirr stapelt sich im Waschbecken, die Wäsche bleibt liegen und natürlich ist auch nicht einfach mal eben Händewaschen möglich. Vielleicht sollte ich das Geschirr nachher in eine Wanne packen und auf die Dachterrasse stellen, so wird wenigstens der grobe Schmutz abgewaschen!?
 

Dienstag, 20. April 2010

Und so sieht das dann aus...

Und so sieht ein Steckeradapter aus, nachdem er durch beständigen Funkenflug "weichgekocht" wurde.
Beim rechten Adapter sieht man auch schön, wie das Plastik geschmolzen ist.
 
Normalerweise lassen sich die Adapter auch einfach auseinandernehmen, indem das blaue gegen das graue Teil verschoben wird, das ist jetzt auch nicht mehr möglich, die Teile sind sauber miteinander verschmolzen.
 

Montag, 19. April 2010

Strom

Steckdose 1: Neulich an irgendeinem Vormittag kontrollierte ich die Heizung im Wohnzimmer und mußte feststellen, daß sie nicht funktionierte, trotz eingestecktem Stecker. Eine genaue Überprüfung gab, daß sowohl Heizung als auch Verlängerungskabel in Ordnung sind, aber die Steckdose in der Wand einen Schaden hat. Vor einiger Zeit ist uns an genau dieser Steckdose mit einem lauten Knall die Sicherung einer Mehrfachsteckdose rausgeflogen, als Staubsauger und Heizung gleichzeitig angeschaltet wurden. Wir dachten, es läge am Kabel, in Erinnerung an das geschmolzene Kabel vor ungefähr einem Jahr, aber der Fehler scheint wohl eher in der Steckdose zu liegen.
 
Steckdose 2: Ich habe die Steckdose 1 gleich zugeklebt, da ich kein Risiko eingehen will, da es aber draußen immer noch nicht warm ist, haben wir einen Ersatz gebraucht. Am Eßplatz gab es auch noch eine Steckdose, da habe ich das Verlängerungskabel eingesteckt und die Heizung dazu. Einige Zeit später hat auch hier die Heizung nicht mehr funktioniert. Als ich den Stecker in der Wand kontrollieren wollte, hörte ich ein leises Bizzeln, das aufhörte, als ich den Stecker fester an die Wand drückte. Kaum ließ ich den Stecker los, war das Bizzeln wieder da. War also dieser Stecker eingesteckt, kam es dort vermutlich zum ständigen Funkenflug.
 
Steckdose 3: Steckdose 2 kam nun auch nicht in Frage, die nächste Steckdose wurde gesucht und im Wohnzimmer gefunden. Wir wußten schon, was uns erwarten könnte, und siehe da, Stecker rein - Bizzeln. Hier konnten wir durch etwas Verbiegen der Steckerkontakte doch einen dauerhaften Kontakt herstellen, also hat wenigstens die Heizung nun wieder einen Platz.
 
Steckdose 4: Heute morgen haben wir in Juniors Zimmer nach der Nachtruhe die Heizung wieder eingeschaltet - und hörten das nun schon fast vertraute Bizzeln. Männe zog den Stecker, hier haben wir einen Schuko-Stecker-Adapter dazwischengeschaltet, da Juniors Heizung einen Schuko-Stecker hat, und ein Kontakt des Steckers blieb in der Dose stecken. Durch den ständigen Funkenflug hat sich der Kontakt im Stecker gelöst.
 
Steckdose 5: Schon vor einiger Zeit hatten wir an der Steckdose unseres Wäschetrockners ebenfalls ein Problem. Männe kam in den Raum, in dem der Trockner steht und dachte, das riecht irgendwie komisch hier. Er ging zur Steckdose und zog den Stecker heraus. Dieses Mal fielen ihm die Einzelteile des Stecker-Adapters schon in die Hände, ein Loch der Steckdose war förmlich geschmolzen, ebenso der Stecker-Adapter.
 
Ich hoffe, daß keine Fortsetzung folgt, ich werde jetzt erst einmal die Steckdosen auseinandernehmen und anschauen, ob es an viel zu dünnen Zuleitungen oder doch an mangelhaft verbauten Steckdosen liegt. So weitergehen kann es auf keinen Fall, wir haben noch ein paar Steckdosen mehr hier in der Wohnung und ich habe keine Lust, daß mir wegen der mangelhaften chinesischen Bauqualität hier noch die gesamte Wohnung abfackelt.
 
Sollte es an den Zuleitungen liegen, werden wir über einen Umzug nachdenken. Lohnt sich zwar kaum für das verbleibende Jahr, aber das Risiko ist doch enorm. Allerdings dürfte es auch schwierig werden, eine Bleibe von besserer Qualität zu finden, schließlich wird hier beim Bau immer an allen Ecken und Enden gespart, nach dem Bauherrn die Sintflut.
 
Anderenfalls werden wir zunächst die Steckdosen austauschen. Ich bin jetzt schon gespannt, was wir zu sehen bekommen werden, wenn wir eine der Steckdosen aus der Wand holen....
 

Freitag, 16. April 2010

Und wieder weiß ich, warum ich so viele Importprodukte kaufe...

Das habe ich eben auf der heute.de-Seite gelesen:
 
 

Jedes vierte Spielzeug in Europa nicht sicher

EU-Studie findet mechanische Mängel und Schwermetalle

Jedes vierte mechanische Spielzeug in Europa ist nicht sicher. Der alarmierende Befund geht aus einer Marktstudie der EU hervor. 60 Prozent der gefährlichen Produkte kommen aus China.

15.04.2010
 
Die Überwachungsbehörden untersuchten im vergangenen Jahr 800 Produkte in 13 Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland. Von den in Labors unter die Lupe genommenen Spielzeugen verstoßen 200 wegen mechanischer Risiken gegen die einschlägigen Sicherheitsbestimmungen. Bei 17 weiteren wurde ein zu hoher Schwermetallgehalt festgestellt.
Die Studie wurde vom EU-Netz der Überwachungsbehörden (PROSAFE) koordiniert. Alle bedenklichen Produkte wurden beim Schnellwarnsystem der EU (Rapex) gemeldet. Anschließend wurden die nationalen Behörden alarmiert, die die betroffenen Produkte aus dem Verkehr zogen, erklärte die EU-Kommission.

Gefährliche Produkte aus China

Die Gesamtzahl der als gefährlich gemeldeten Produkte hat sich seit Einführung von Rapex vor vier Jahren auf 1.993 mehr als vervierfacht. Die meisten Bedenken hatten Verbraucherschützer und Behörden neben Spielzeug bei Bekleidung und Autos, heißt es im ebenfalls am Donnerstag vorgelegten Rapex-Jahresbericht.

Trauriger Rekordhalter bleibt mit weitem Abstand China: Der Anteil des Reichs der Mitte an der Zahl bedenklicher Produkte stieg noch ein Mal um einen Prozentpunkt auf 60 Prozent. EU-Verbraucher- und Gesundheitskommissar John Dalli sieht in den stetig steigenden Warnhinweisen den Beleg für die Effektivität des EU-Systems. Die Mitgliedsstaaten seien sehr auf Sicherheit bedacht. "In den letzten sechs Jahren ist Rapex ein gutes Beispiel für die Wirksamkeit der der EU-Zusammenarbeit in diesem Bereich geworden", sagte er.
 
 
Und wieder einmal weiß ich, warum ich nicht nur bei den Lebensmitteln darauf achte, daß sie nicht "made in China" sind. Ich kaufe auch kein chinesisches Billig-Spielzeug und keine chinesische Kleidung. Lieber beiße ich in den sauren Apfel und zahle den gleichen oder auch doppelten Preis, als ich in Europa bezahlen würde, als daß ich uns hier langsam aber sicher vergifte.
 
Mein Junior wird kein "ach ist das günstig" Fake Lego bekommen, bei dem man nach dem Spielen einen seltsamen Schmierfilm aus in Europa längst verbotenen Zusatzstoffen auf den Händen hat, Kinder haben das dann natürlich auch im Mund, ich werde keine Kleidung kaufen, die x-mal gewaschen werden muß, bevor sie nicht mehr nach Chemie stinkt, ich werde keine Milchprodukte mit Chemie drinnen kaufen, ich werde keine Zahnpasta kaufen, bei der ich mit Frostschutzmittel rechnen muß, und so weiter.....
 
In Männes Firma wurde vor einigen Wochen der Kantinenbetreiber gewechselt, weil das Essen in der Qualität deutlich nachgelassen hat. (Das neue Essen ist nun zwar billiger, aber genauso schlecht, das nur am Rande.) Der Qualitätsbeauftragte der Firma (ein Deutscher) wollte daraufhin das Essen in einem Labor auf Schadstoffe untersuchen lassen, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Er ist kläglich gescheitert, da es hier niemanden gibt, der solche Untersuchungen durchführen würde, zu schwer wären die Konsequenzen, wenn tatsächlich Giftstoffe gefunden würden. Als Erinnerung: die Verantwortlichen des Melamin-Skandals wurden zum Tode verurteilt und exekutiert.
 
Kontrollen, wie sie in Europa Standard sind, gibt es hier nicht, zu groß ist die Gefahr, den Kopf zu verlieren. Erst wenn eine große Anzahl an Menschen erkrankt, wird etwas unternommen. Beim Melamin-Skandal mußten erst Kinder sterben, in einer Nachbarprovinz mußten erst etliche Kinder an Bleivergiftung erkranken, bevor etwas unternommen wurde und so weiter. Wer weiß, was als nächstes kommt, wundern wird es mich nicht, nur bestätigen!
 

Donnerstag, 15. April 2010

Ein Engel für einen besonderen Menschen

Ich schick Dir einen Engel
 
Ich schick Dir einen Engel,
der Dich liebt und bei Dir ist,
der Dich behütet und nie vergißt
und der Dich tröstet, wenn Du traurig bist.

Der bei Dir ist in Freud und Leid,
der Dir auch kleine Fehler verzeiht.
Der zu Dir steht, ob Du weinst oder lachst,
aufpaßt, wenn Du Dummheiten machst.

Er fängt den Tag schon mit Dir an,
beschützt Dich auf der Autobahn.
Und wenn Du auf Reisen wirst sein,
bringt er Dich immer wieder sicher heim.

Gehst Du Abends doch zur Ruh,
deckt er Dich mit süßen Träumen zu.
Stärkt Dich in all Deinem Streben,
um einmal Deinen Traum zu leben.

Gesundheit schenkt er Dir als höchstes Gut,
dazu eine große Portion von Mut.
Vor nichts und niemandem Angst zu haben,
Deinen Stolz auch immer zu bewahren.

Und Liebe gibt er Dir, für Dich und zum Verschenken,
hilft Dir, immer positiv zu denken.
Lenkt Deine Wege immer nur vorwärts, nie zurück,
schenkt Dir Frieden und bringt Dir auch Glück.
 
Autor: Jenny
 
 
Paß auf Dich auf, wir denken an Dich!
Wir sind immer für Dich da, egal wo, egal wann, überall, jederzeit!
 

Dienstag, 13. April 2010

Vielleicht hätten wir zwecks Haareschneiden doch auf den Kalender schauen sollen?

Das Jahr des Tigers läßt sich bei uns nicht ganz so gut an, zumindest nicht bei unseren Elektrogeräten. Zuerst habe ich in Thailand meinen angeblich bis 10m Wassertiefe absolut wasserdichten Fotoapparat versenkt, da war das neue Jahr gerade ein paar Tage alt. Dann zickt seit einigen Wochen mein Handy rum, es klingelt manchmal nicht mehr, wenn jemand anruft, die Kamera mag nur nach dreimaliger Aufforderung Fotos machen, die Speicherkarte wird nicht mehr gelesen, und und und. Die Klimaanlagen beginnen nun auch zu spinnen, kühlen dauerhaft, obwohl sie das laut Einstellung gar nicht tun sollten, die Sachen sind mit 1-1,5 Jahren eben auch schon alle alt.... zu alt für hiesige Verhältnisse!
 
Und letzte Woche, mit fünf Bergen Wäsche im Schlafzimmer und Besuchern im Haus, verabschiedet sich unsere doch schon zwölf Jahre alte aus Deutschland mitgebrachte Waschmaschine, die ich ja schon einmal repariert hatte. Dieses Mal vermute ich den Fehler allerdings in der Elektronik, da Pumpe und Motor noch einwandfrei laufen. In Deutschland hätte ich die Steuerplatine tauschen lassen, hier bezweifle ich stark, daß es irgendwo eine Platine für eine zwölf Jahre alte Maschine deutschen Fabrikats gibt.
 
So sind wir schweren Herzens noch am selben Abend losgegangen und haben eine neue Waschmaschine gekauft, ein deutsches Fabrikat mit chinesisch-englischer Beschriftung, ein Ausstellungsstück und Vorjahresmodell, daher recht günstig. Dank Internet habe ich auch eine englische Betriebsanleitung, so daß ich nicht mühevoll jedes Zeichen einzeln übersetzen muß.
 
Nun habe ich auf dem Balkon zwei Waschmaschinen stehen, ich habe es noch nicht übers Herz gebracht, die alte wegzugeben, obwohl ich schon mindestens drei Interessenten dafür habe. Klar, made in Germany ist auch hier ein Begriff, sowohl die Lieferanten der neuen Maschine als auch der Techniker, der die neue Maschine aufgestellt und angeschlossen hat, wollten mir das alte Teil am liebsten gleich abkaufen. Selbst wenn sie nicht zu reparieren ist, dient sie doch als gut gepflegtes Ersatzteillager.
 
Eine Freundin meinte gestern, ich sollte doch versuchen, sie trotzdem reparieren zu lassen, vielleicht mache ich das tatsächlich. Ich meinte schon zu Männe, dann habe ich eben zwei Waschmaschinen und stelle eine nach unserer Rückkehr nach Deutschland bei ebay ein. ;-) Naja, mal abwarten, die neue wäscht ganz gut, die alte steht nicht im Weg, es ist also keine Eile geboten.
 
Aber vielleicht hätten wir die Sache mit dem Haareschneiden um Chinese New Year herum doch ein bißchen ernster nehmen sollen? Allerdings ist ja kein Onkel gestorben, nur ein paar Elektrogeräte haben sich verabschiedet. Dann waren es vermutlich die rote Unterwäsche und die roten Socken, die wir an Chinese New Year nicht getragen haben, weil rote Socken zur schwarzen Hose doch irgendwie albern aussehen. *g*
 

Donnerstag, 8. April 2010

Nebel und Paparazzi

Nun wird es endlich mal wieder Zeit für einen Blog-Eintrag! Seit einer Woche haben wir wieder Besuch, da bleibt wenig Zeit fürs Internet, also leider auch nicht für den Blog, da wir viel unterwegs sind.
 
Das letzte Wochenende haben wir etwas verlängert und ein paar Tage in Guilin und Yangshuo verbracht, um die Reisterrassen und die tollen Berge dort zu sehen. Die Berge haben wir gesehen, die alten Häuser auch, nur die Reisterrassen wollten nicht so wie wir und haben sich im dichten Nebel versteckt. Die konnten wir nur auf Plakaten bewundern. Während der Fahrt dorthin haben wir kleinere Reisterrassen gesehen, aber die "richtigen" blieben verborgen.
 
Auch die Flußfahrt von Guilin nach Yangshuo war von Nebel geprägt, dafür waren wir wegen des Nebels und wegen des Niedrigwassers teilweise allein auf dem Fluß unterwegs, was auch was für sich hatte. Zur Hochsaison sieht man das Wasser kaum vor Ausflugsbooten, nun war es teilweise spiegelglatt. Wir hatten ein kleines Bambusfloß gemietet, das quasi keinen Tiefgang hat, also auch bei 20cm Wassertiefe fahren kann.
 
Negative Erfahrungen durften wir leider wieder mit den verrückten Chinesen machen, die anscheinend noch nie ein blondes Kind gesehen haben. Ständig wurde unser Junior fotografiert, einmal wurden wir sogar regelrecht verfolgt. Dieser Chinese ist uns durch die halbe Stadt nachgegangen und wollte sich immer wieder anschleichen, um Fotos zu machen, hat sich dabei aber mehr als dämlich angestellt. Einmal bin ich auf ihn zu und habe ihm gesagt, wenn er ein Foto will, dann soll er gefälligst dafür bezahlen, ich hatte echt die Faxen dicke. 
 
Als er dann noch einmal so richtig aufdringlich wurde, haben wir ihn mit einem kleinen Sprint verjagt und ein Stück durch die Stadt verfolgt, ich schätze mal, der rennt immer noch! Wirklich erwischen wollten wir ihn ja eh nicht, aber er hat die Beine in die Hand genommen und gemacht, daß er davon kam. Die umstehenden Passanten dachten vermutlich, wir jagen einen Taschendieb. Junior hat dann die Kapuze aufgesetzt und hatte etwas Ruhe. So extrem wie in Yangshuo haben wir die Fotografiererei schon lange nicht mehr erlebt.
 
Insgesamt war es aber ein schöner Miniurlaub, den wir im Oktober wiederholen werden, mit dem nächsten Besuch und hoffentlich schönerem Wetter, wir freuen uns drauf!